Mülheim. „Der Kreisverband ist gerettet“, verkündete die Geschäftsführung. 168 der 170 Stellen bleiben erhalten, Zukunft des Sitzes Bahnstraße ist unklar.

Das Amtsgericht Duisburg hat das Insolvenzverfahren der Mülheimer Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgehoben. „Der Kreisverband ist gerettet“, verkündete der hiesige Kreisverband in einer offiziellen Mitteilung. 168 der insgesamt 170 Arbeitsplätze konnten nach Angaben des Vereins gesichert werden.

„Bittere Verluste“ sind laut Awo-Geschäftsführer Lother Fink dagegen die Ganztagsbetreuung an den Schulen, die Schulsozialarbeit und die Flüchtlingsberatung, die im Rahmen des sogenannten Eigenverwaltungsverfahrens gestrichen werden mussten. Langfristig werde man aber auch die „verloren gegangenen Bereiche zurückgewinnen“, verkündete Elke Domann-Jurkiewicz, neue Vorsitzende der hiesigen Awo. „Wir werden einen Neustart schaffen.“

Zukunft des Vereins „auf grün“

Für Sanierungsgeschäftsführer Volker Schreck, der den Kreisverband nun verlassen wird, stehen die Signale für die Zukunft des Vereins „auf grün“. Nun gelte es, die im Plan vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen weiter umzusetzen – so der Ausbau bisheriger Geschäftsfelder wie die Begegnungsstätte für Senioren. Auch möchte sich der Wohlfahrtsverband um Arbeitsmarktdienstleistungen bewerben, die von der Agentur für Arbeit und der Sozialagentur ausgeschrieben werden.

Der Kreisverband musste kurz vor Weihnachten 2016 Insolvenz anmelden und ging daraufhin in das Eigentumsverwaltungsverfahren. Ziel dabei war die Sanierung in eigener Regie mit Hilfe von Sanierungsgeschäftsführer Schreck. Ursprünglich war die Einstellung des Verfahrens bereits Ende 2017 erwartet worden, dann zum Ende Februar.

Zukunft des Hauptsitzes jedoch unklar

Wie diese Zeitung vor kurzem berichtete, verzögerte sich der Abschluss – trotz bereits erfolgter, einstimmiger Zustimmung des Insolvenzplans durch alle Gläubiger – zuletzt aufgrund verfahrenstechnischer Gründe wie die ausstehende Abnahme eines Abschlussberichts im Gericht. Unklar ist weiterhin, ob die Arbeiterwohlfahrt auch ihren aktuellen Hauptsitz an der Bahnstraße halten wird.