Im dritten Jahr in Folge war 2016 die Zahl überschuldeter Mülheimer angestiegen. 16 161 Bürger über 18 Jahren konnten laut Creditreform ihre monatlichen Ausgaben nicht durch entsprechende Einnahmen decken. Die Überschuldungsquote lag bei 11,41 Prozent – mehr als jeder neunte Mülheimer galt demnach als überschuldet. Mit jener Überschuldungsquote lag Mülheim im Ruhrgebiet zwar an der unteren Skala; die Quote war nur im Ennepe-Ruhr-Kreis niedriger. Auch war die Quote niedriger als der NRW-Schnitt (11,66 Prozent). Doch wenig überraschend gab es eine enorme Spreizung im Stadtgebiet. So wies Creditreform für Saarn, Mintard und Selbeck eine Quote von „nur“ 6,98 Prozent aus, der elftbeste Wert im gesamten Ruhrgebiet. In Styrum betrug die Quote demgegenüber 19,76 Prozent – fast jeder fünfte Styrumer galt nach den Kriterien von Creditreform als überschuldet. Trotz der enormen Unterschiede im Stadtgebiet stellte sich Mülheim mit Blick auf andere Kommunen im Ruhrgebiet noch vergleichsweise homogen dar. In Essen beispielsweise schwankten die Überschuldungsquoten zwischen dem revierweit besten Wert von 4,27 Prozent (Heisingen) und 27,56 Prozent im Stadtkern. Bemerkenswert war der Vergleich der Entwicklungen in einzelnen Postleitzahlenbereichen seit 2009: Das Problem der Überschuldung wuchs genau dort überproportional, wo ohnehin schon viele Bürger mit finanziellen Sorgen lebten: in Styrum, Eppinghofen/Mellinghofen/Winkhausen/Dümpten und Stadtmitte.
Im dritten Jahr in Folge war 2016 die Zahl überschuldeter Mülheimer angestiegen. 16 161 Bürger über 18 Jahren konnten laut Creditreform ihre monatlichen Ausgaben nicht durch entsprechende Einnahmen decken. Die Überschuldungsquote lag bei 11,41 Prozent – mehr als jeder neunte Mülheimer galt demnach als überschuldet. Mit jener Überschuldungsquote lag Mülheim im Ruhrgebiet zwar an der unteren Skala; die Quote war nur im Ennepe-Ruhr-Kreis niedriger. Auch war die Quote niedriger als der NRW-Schnitt (11,66 Prozent). Doch wenig überraschend gab es eine enorme Spreizung im Stadtgebiet. So wies Creditreform für Saarn, Mintard und Selbeck eine Quote von „nur“ 6,98 Prozent aus, der elftbeste Wert im gesamten Ruhrgebiet. In Styrum betrug die Quote demgegenüber 19,76 Prozent – fast jeder fünfte Styrumer galt nach den Kriterien von Creditreform als überschuldet. Trotz der enormen Unterschiede im Stadtgebiet stellte sich Mülheim mit Blick auf andere Kommunen im Ruhrgebiet noch vergleichsweise homogen dar. In Essen beispielsweise schwankten die Überschuldungsquoten zwischen dem revierweit besten Wert von 4,27 Prozent (Heisingen) und 27,56 Prozent im Stadtkern. Bemerkenswert war der Vergleich der Entwicklungen in einzelnen Postleitzahlenbereichen seit 2009: Das Problem der Überschuldung wuchs genau dort überproportional, wo ohnehin schon viele Bürger mit finanziellen Sorgen lebten: in Styrum, Eppinghofen/Mellinghofen/Winkhausen/Dümpten und Stadtmitte.
Die Zahl überschuldeter Mülheimer ist zum vierten Mal in Folge gestiegen. Der aktuelle Schuldneratlas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform weist aus, dass 11,62 Prozent der Mülheimer über 18 Jahre ihre monatlichen Ausgaben nicht durch entsprechende Einnahmen decken können. Mülheim liegt mit dieser Quote jetzt fast gleichauf mit dem Schnitt in Nordrhein-Westfalen (11,63). Im Vergleich der Ruhrgebietsstädte liegt die Stadt aber deutlich unter dem Schnitt von 14,08 Prozent. In den Stadtteilen ist die Quote in zwei Fällen sogar zurückgegangen: In Dümpten/Winkhausen/Eppinghofen/Mellinghofen von 14,03 auf 13,66 Prozent. Saarn hingegen baut seine Führung in der Statistik von 6,29 auf 6,22 Prozent aus. Die enormen Unterschiede im Stadtgebiet werden immer größer. In Styrum kletterte die Quote 2017 erstmals über die 20-Prozent-Marke (20,46). Hauptgrund für eine Überschuldung ist laut den Experten von Creditreform weiterhin die Arbeitslosigkeit. Dass das Risiko trotz der brummenden Wirtschaft eher noch weiter steigt, liegt zum einen an der großen Zahl der geringfügig, befristet oder in Teilzeit beschäftigten Arbeitnehmer. Zudem steigen seit geraumer Zeit die Kosten für Strom und Mobilität sowie für Mieten. Verschuldung ist kein Einzelfall. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände haben allein im Jahr 2015 647 136 Personen wegen finanzieller Probleme in einer der 1400 Schulden- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland das Beratungsangebot in Anspruch genommen. Nicht selten geraten Betroffene in einen Teufelskreis, den sie ohne Begleitung nicht durchbrechen können. Einen Rechtsanspruch auf ausreichende, niedrigschwellige und offene Beratungsangebote für überschuldete Menschen fordert daher der Leiter der Schulden- und Insolvenzberatungsstelle der Awo in Mülheim, Carsten Welp: „Wenn Menschen in finanzielle Not geraten, brauchen sie unabhängig von der Einkommenssituation Unterstützung. Denn Überschuldung destabilisiert die Betroffenen auf vielfältige Weise, nicht nur durch oft ungeklärte rechtliche, wirtschaftliche und soziale Fragen, sondern auch in psychischer und gesundheitlicher Hinsicht.“