Mülheim. . Die starke Wahlbeteiligung wird als Rückendeckung verstanden. Pietro Bazzoli bleibt Vorsitzender des Siemens-Betriebsrates in Mülheim.

Der 29-köpfige Betriebsrat für den Mülheimer Siemens-Standort ist beisammen. Dank einer erneut gesteigerten Wahlbeteiligung sieht sich die Arbeitnehmervertretung gestärkt für die weiteren Verhandlungen zum geplanten Abbau von mehr als 740 Stellen.

„Besonders freut es uns, dass die Belegschaft mit einer Wahlbeteiligung von 73,35 Prozent ein deutliches Zeichen der Solidarität und Geschlossenheit gesetzt hat“, so Bazzoli. Die Wahlbeteiligung sei zum dritten Mal in Folge gestiegen. „Dies ist ein starkes Zeichen in den schwierigen Sondierungsgesprächen und somit auch ein hoher Vertrauensbeweis.“ Der Siemens-Betriebsrat (drei Listen) wird zukünftig von Pietro Bazzoli als Vorsitzendem sowie seinen Stellvertretern Eva Hans und Peter Barth vertreten. Robert Kensbock und Alf van de Wetering vertreten den Standort im Gesamtbetriebsrat. Arbeitsschutzobmann ist Jens Rotthäuser.

Weiteres Thema: Alternativen zum Stellenabbau

Am heutigen Freitag findet die nächste Betriebsversammlung in der Innogy-Halle statt. Mit dabei: Jürgen Kerner, IG-Metall-Vorstand und Siemens-Aufsichtsrat. Er will seine Einschätzungen zur Situation bei Siemens preisgeben. Mit Spannung erwartet die Belegschaft laut Bazzoli, ob die Vereinbarung „Radolfzell II“ eingehalten wird, mit der sich die Konzernleitung einst verpflichtet hatte, Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen zu betreiben. Der Betriebsrat will weitere Themen aufrufen, so die Beschäftigungssicherung und Alternativen zum Stellenabbau, die Integration des Standortes Essen, Innovationen, Digitalisierung, Bildung, Gesundheit und Perspektiven für den Nachwuchs.