In keiner anderen Stadt im Ruhrgebiet war die Wahlbeteiligung so hoch wie in Mülheim. Die Statistik präsentiert dazu weitere interessante Daten.
- Mülheims Bürger sind in Sachen Wahlbeteiligung weiter top im Ruhrgebiet
- Die Wahlbeteiligung liegt auch höher als im Landes- und Bundesschnitt
- Die Statistik zeigt, dass die Generation Ü60 nicht so wahlmüde ist wie Jüngere
Die Beteiligung der Mülheimer an der Bundestagswahl war – zumindest im Vergleich zu anderen Städten – wieder einmal Spitze. Die hiesige Wahlbeteiligung von 77,5 Prozent ist revierweit einmalig und liegt auch über dem Durchschnitt sowohl im Bund (76,2) als auch im Land (75,4).
Mülheim hat diese erfreuliche Stellung im Vergleich verteidigt, obwohl sich die Wahlbeteiligung am 24. September gegenüber der Wahl im Jahr 2013 weniger stark verbessert hat als im Bundes- und Landesschnitt. Die Wahlbeteiligung hatte sich in Mülheim „nur“ um 2,4 Prozentpunkte erhöht. Der Vergleich mit den anderen Ruhrgebietsstädten (siehe Grafik) zeigt, dass die nichtsdestotrotz auch in der Ruhrstadt anhaltende Wahlmüdigkeit in Mülheim deutlich weniger stark ausgeprägt ist. Vor Ort etwa liegt die Wahlbeteiligung satte 9,3 Punkte höher als in Gelsenkirchen, wo revierweit die niedrigste Wahlbeteiligung gemessen worden ist.
Der Trend zur Briefwahl setzt sich fort
„Der Zugewinn gegenüber 2013“, haben die städtischen Statistiker festgestellt, „ist allein auf die Briefwahl zurückzuführen.“ Sie habe in den vergangenen 30 Jahren permanent an Gewicht gewonnen. Aktuell hatten 22,8 Prozent der Wahlberechtigten, also einige mehr als 28 000 Bürger, per Briefwahl abgestimmt, das sind noch einmal 4,4 Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. Fast jeder dritte abgegebene Wahlschein resultiert aus der Briefwahl.
Den nochmals bestärkten Trend erklärt die Stadt sich auch damit, dass Bürger ihre Briefwahlunterlagen mittlerweile unkompliziert über viele Kanäle anfordern können. So registriert die Stadt immer mehr Anträge über ihre Online-Plattform oder via E-Mail.
Je älter die Bürger, desto höher die Wahlbeteiligung
Interessante Ergebnisse liefert auch die statistische Betrachtung der Wahlbeteiligung nach Altersgruppen, die die Stadtstatistiker nach repräsentativer Auswertung in neun Wahlbezirken liefern können. Demnach bleibt die Wahlbeteiligung von Bürgern bis 40 Jahren, bei Männern gar bis 45 Jahren unter dem Durchschnitt von 77,5 Prozent. Eine Wahlbeteiligung höher als 80 Prozent ist hingegen bei Frauen ab 50 und Männern ab 60 registriert. Auf unter 65 Prozent Wahlbeteiligung bringen es Männer im Alter von 21 bis 30 Jahren. Von den Erstwählern bis 21 Jahren sind im Schnitt sieben von zehn zur Wahl gegangen.
Noch eine Beobachtung der Statistiker: Die längerfristige Betrachtung der Wahlmüdigkeit seit 2002 zeigt, dass die Wahlbeteiligung insbesondere in der Altersgruppe 25 bis 40 Jahre stark überdurchschnittlich nachgelassen hat. Das hat aufgrund der demografischen Tatsache, dass immer mehr ältere Menschen in der Stadt leben, zur Folge, dass das Wahlergebnis in der Stadt zu 38,9 Prozent durch Bürger bestimmt ist, die 60 Jahre und älter sind.
Die Wahlauswertung ist im Internet abrufbar
Die CDU hat insbesondere bei der Briefwahl Zustimmung erfahren, erhielt hier mit 33,3 Prozent deutlich mehr als insgesamt (28,4). Bei der SPD sind die Unterschiede kaum vorhanden, die Tendenz geht leicht dahin, am Wahltag ins Wahllokal zu gehen und dort die Stimme abzugeben. Bei der FDP haben die Briefwähler einen relativ hohen Anteil; bei den Grünen, bei den Linken und insbesondere bei der AfD die Urnenwähler.
Zum Abschluss noch ein Blick in die Wahlbezirke: Die Wahlbeteiligung war in Eppinghofen-Nordwest am geringsten. Dort gaben nur drei von fünf Wahlberechtigten (60,5 Prozent) ihre Stimme ab. Den Topwert der Stadt erreichte der Bezirk Saarn-Siedlungen. Hier lag die Wahlbeteiligung bei 86,6 Prozent.
Die Statistiker der Stadt werten die Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen stets umfassend aus, so dass eine Menge Daten zur Verfügung steht.
All dies ist auf der städtischen Homepage (www.muelheim-ruhr.de) unter dem Suchbegriff „Wahlberichterstattung“ zu finden.