Mülheim. . Stadt, Medl und Kreishandwerkerschaft rufen Mülheimer zum Mitmachen auf. Aktion soll viele Menschen ansprechen, um Klimaziele zu erreichen.
- Stadt, Medl und Handwerkerschaft machen ungewöhnliche Aktion auf Ruhrpromenade
- Zwei Hütten sind mit je 280 Litern Eis gefüllt, die eine ist gedämmt, die andere nicht
- Mülheimer sollen tippen, wie viel Liter Eis in zwei Wochen geschmolzen sind
Wie viele Liter Eis schmelzen in zwei Wochen in jedem Haus? Diese Frage können sich Mülheimer noch bis zum 10. September durch den Kopf gehen lassen. So lange läuft die Eisblockwette, mit der die Stadt, der Energiedienstleister Medl und die Kreishandwerkerschaft die Menschen zum Energiesparen anheizen wollen. Dafür haben sie zwei Holzhütten auf der Ruhrpromenade aufgebaut – die eine ist mit Steinwolle gedämmt, die andere nicht. Gefüllt sind beide Häuser mit jeweils 280 Litern Eis. Wer den richtigen Tipp abgibt, gewinnt Preise. Die Wette hat einen ernsten Hintergrund: „Wir wollen die Leute auf das Thema aufmerksam machen“, sagt Ulrike Marx aus dem Referat Umwelt, Planen und Bauen.
Auf der Ruhrpromenade hat die Medl einen Elektroflitzer geparkt, davor blickt ein Stoff-Eisbär die Spaziergänger aus Knopfaugen an. „Wir wollen die Leute abholen, wo sie sind“, sagt Ulrike Marx. Daher hat sich das Bündnis an diesem sonnigen Freitagmittag prominent am Stadthafen positioniert. Es gibt Informationen über Gebäudedämmung oder auch über das Heizen.
Für jedes Gebäude das richtige Dämmmaterial
Dachdeckermeister Jens Peter Richard informiert die Interessierten über Dämmungen. „Für jedes Gebäude und Bedürfnis gibt es das richtige Dämmmaterial“, weiß der Experte. Es komme eben auf die baulichen Gegebenheiten an, und was der Eigentümer bevorzugt: „Nachhaltige Stoffe odereine gute Schallisolierung.“ Etwa 80 Prozent der verbauten Dämmungen seien aus Styropor oder Steinwolle. „Dabei gibt es unendliche Möglichkeiten für den kleinen oder großen Geldbeutel. Daher beraten wir individuell“, sagt der Dachdecker.
Hintergrund der Aktion ist das Ziel der Stadt, in den kommenden Jahren den Energieausstoß einzudämmen. „Mit dem energetischen Stadtentwicklungsplan haben wir uns eine energetische Sanierungsrate von 2 Prozent zum Ziel gesetzt“, sagt Ulrike Marx. Bis 2030 sollen 50 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. „Die Wärmewende schaffen wir nur, wenn wir möglichst viele Menschen auf das Thema aufmerksam machen und erreichen.“ Dafür trommelt das „Modernisierungsbündnis“ aus Stadt, Medl und Handwerkerschaft nicht nur in der Innenstadt, sondern auch gezielt in den Vierteln. „Etwa in Heißen, wo wir ein energetisches Sanierungskonzept fürs Quartier erstellen.“
Einsparpotenziale in älteren Einfamilienhäusern
Wo liegen vor allem Einsparpotenziale? Der Klassiker sei das Einfamilienhaus aus den 50er oder 60er Jahren, das bis heute kaum wärmegedämmt und eigentlich vom Dach bis zum Keller modernisierungsbedürftig ist. „Davon haben wir etwa 8000 in Mülheim“, weiß Ulrike Marx. „Wenn jeder dieser Eigentümer nur ein Drittel Emissionen einsparen würde, hätten wir schon viel erreicht“, sagt sie und verweist auf die Wertstadt am Löhberg 35, die während des gesamtes Zeitraums bis 10. September zum Thema berät.
>>> ABSCHLUSS DER WETTE AM 10. SEPTEMBER
Die Eisblockwette findet am 10. September von 10 bis 17 Uhr an der Ruhrpromenade ihren Abschluss. Dann wird aufgelöst, welches Eis schneller geschmolzen ist.
Zu gewinnen gibt es ein Wochenende mit einem Elektroauto, einen Gasgrill von Weber im Wert von 350 € und einen Baumarkt-Gutschein im Wert von 100 €.
Info: www.muelheim-ruhr.de/cms/muelheimer_eisblockwette.html