Mülheim. Ein großer Teil der Stadthallen-Beleuchtung wurde auf LED umgestellt. Gemeinsam mit Innogy geht die MST nun auch andere Projekte an.
- Bis 2030 will die Stadt Mülheim den CO2-Verbrauch pro Kopf möglichst halbieren
- Um Energiesparmaßnahmen voranzutreiben, beteiligt sich das Unternehmen Innogy an sechsStandortender MST
- Alle Arbeiten sollen während des laufenden Betriebs durchgeführt werden
Tüchtig Energiesparen will man in der Stadt, bis 2030 den CO2-Verbrauch pro Kopf möglichst halbieren. Auch die Maßnahmen, die Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing GmbH, am Montag in der Stadthalle vorstellte, sollen helfen beim großen Ziel. Gemeinsam mit dem Ökostromkonzern Innogy wollen die Kommunen die Herkulesaufgabe Energiewende stemmen. Das Essener Unternehmen bringt sich in Mülheim an sechs MST-Standorten ein, war jetzt auch maßgeblich beteiligt an der Umrüstung des Ruhrfoyers in der Stadthalle auf energiesparendes LED-Licht.
OB fordert mehr Ehrgeiz in Sachen Klimaschutz
„Die Bemühungen reichen nicht aus“, so Oberbürgermeister Ulrich Scholten (SPD) beim Pressetermin. Um bei den Klimaschutzzielen wirklich voranzukommen, müsse man die Sache ehrgeiziger angehen, mahnte er. Die Neuerung in der Stadthalle sei „ein leuchtendes Beispiel, das uns den Weg weist“. 45 600 Euro fielen dafür an; Innogy hat sie bezahlt. Der Energieverbrauch im Foyer werde damit um stolze 60 Prozent reduziert, hieß es von der MST.
Auf LED umgerüstet werden alsbald auch die Scheinwerfer im Theatersaal der Stadthalle sowie im Festsaal (allein dadurch erwarte man eine Energieeinsparung von rund 80 Prozent), die Außenbeleuchtung von Schloß Styrum, Teile der Innen- sowie die Außenbeleuchtung der Camera Obscura.
Moderne Klimaanlage für den Finnenpavillon
Der knallgrüne Finnenpavillon in der Müga, in dem der Verein „Eltern werden – Eltern sein“ seinen Sitz hat, soll eine multifunktionsfähige Klimaanlage erhalten. Bislang sind dort simple Radiatoren im Einsatz. Zudem wird die Kältemaschine des Ringlokschuppens saniert – für diese Maßnahme fallen Kosten in Höhe von 250 000 bis 300 000 Euro an. Die Hälfte davon werde Innogy übernehmen, kündigte Rainer Hegmann, Leiter der Hauptregion Rhein-Ruhr, an.
Die meisten Projekte sollen noch 2017 umgesetzt werden. Einzig für die Beleuchtung des Theatersaales brauche man länger. „Die Zusammenarbeit mit den Theaterleuten ist anspruchsvoll“, so Kammerichs.
Alle Arbeiten sollen während des laufenden Betriebes durchgeführt werden. Mit allen Neuerungen werde man insgesamt rund 159 420 Kilowattstunde einsparen. Dies entspreche einem Emissionswert von rund 85 Tonnen CO2, teilte die MST mit.
Lichtshows in allen Farben
Dass Energiefresser ausgewechselt werden, ist nicht nur gut für die MST-Kasse und die Umwelt – es lockt auch Kunden an, davon ist Kammerichs felsenfest überzeugt. Dass die banalen Neonröhren endlich der Vergangenheit angehören, habe gleich mehrere Vorteile: Zum einen ermögliche die neue Beleuchtung „Lichtshows in allen Unternehmensfarben“, zum anderen sei Nachhaltigkeit heutzutage einfach ein starkes Verkaufsargument. „Es gibt da mittlerweile ein ganz anderes Bewusstsein.“