Mülheim. . Zwölf Unternehmen starten in die siebte Runde Ökoprofit: Schule, Logistiker oder Holzbauer sind dabei. Workshops und Fachvorträge.
- Bei Ökoprofit lernen Unternehmer, wie sie ihren Energieverbrauch reduzieren und dadurch Geld sparen können
- Die siebte Runde startete nun mit zwölf Unternehmen, darunter ein Holzbauer, eine Logistik-Firma oder eine Schule
- Ein Jahr lang besuchen die Teilnehmer Workshops und Fachvorträge, die vom Agendabüro betreut werden
Energieeffizient zu arbeiten und zu produzieren ist nicht nur umweltschonend, sondern auch profitabel. Diese Formel unterstützt das Projekt Ökoprofit. Mittlerweile haben über 63 Mülheimer Unternehmen bei dem Projekt, das Ökologie mit Ökonomie verknüpft, mitgemacht, insgesamt über 28 000 Tonnen CO2 und damit fast drei Millionen Euro eingespart. Nun startete die aktuelle Runde mit zwölf teilnehmenden Firmen, die sich zum Auftakt in der Stadtbibliothek im Medienhaus trafen. In Workshops und Fachvorträgen lernen sie ein Jahr lang Wissenswertes zum Thema Nachhaltigkeit.
In den vergangenen sechs Runden haben Betriebe aus verschiedenen Branchen mitgemacht, darunter Krankenhäuser, soziale Einrichtungen oder High-Tech-Unternehmen. Joachim Schultz ist bereits zum zweiten Mal dabei. Der Unternehmer betreibt das gleichnamige Logistikunternehmen mit 85 Mitarbeitern und 45 Fahrzeugen in Oberhausen und fühlte sich von der Stadt nicht gut unterstützt. „Daher nehme ich am Projekt in Mülheim teil.“ Nach der vergangenen Runde hat Schultz seine Gas-Heizung durch ein Blockheizwerk ersetzt – und spart damit nun Energie ein.
Oft an seine Grenzen gestoßen
Neben der Nachhaltigkeit spielen bei steigenden Energiepreisen natürlich auch Einsparpotenziale eine Rolle. Jedoch sei er bei der Umsetzung seiner Ziele oft an seine Grenzen gestoßen, berichtet der Unternehmer. Etwa als er bei Automobilherstellern versuchte, Elektro-Lastwagen zu kaufen. „Da hagelte es Absagen.“ Immerhin produziere er durch die Photovoltaik-Anlage auf seinem Gelände mehr Kilowatt als er brauche, die er gut in E-Fahrzeuge stecken könne. „Da muss noch viel passieren“, sagt Joachim Schultz. Von der neuen Runde erwarte er sich frische Ideen.
Austausch mit anderen Unternehmern
In Dümpten stellen Uwe Siepmann und seine zehn Mitarbeiter auf dem 1800 Quadratmeter großen Gelände am Langekamp ökologische Holzhäuser als Eigenheime her. „Wir produzieren bereits aus nachhaltigem Material und wollen schauen, an welchen Stellen wir noch umweltgerechter arbeiten können.“ Zudem erhoffe er sich neue Impulse durch den Austausch mit anderen Unternehmern.
Auch die Grundschule am Dichterviertel macht in diesem Jahr mit. „Die Umwelterziehung spielt im Unterricht eine große Rolle“, sagt Lehrerin Renate Naderwitz. Zahlreiche Projekte gebe es für die Kinder: „Wir haben ein Bienenhotel gebaut, pflanzen Gemüse im Garten an oder kochen Marmelade, was zum Beispiel Transportwege verringert“, erklärt Naderwitz. „Man kann gar nicht früh genug anfangen, Kindern das Thema nachhaltige Entwicklung zu vermitteln.“ Zudem erhoffe sich die Schule durch das Projekt zu erkennen, wo es Einsparpotenziale im Gebäude gibt.