Mülheim. . Der Mülheimer Tierschutzverein erwägt Klage zu erheben, sollte der Sportservice noch während der Schonzeit eine Drohne gegen die Gänse einsetzen.
Der Mülheimer Tierschutzverein bekräftigt seine Kritik am geplanten Einsatz einer Drohne, die die Kanadagänse von der Sportanlage in Mintard vertreiben soll.
Um seiner Forderung, den Plan mit der Drohne aufzugeben, mehr Nachdruck zu verleihen, hat der Tierschutzverein den Deutschen Tierschutzbund, als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime eingeschaltet.
Schonzeit bis zum 15. Juli
In seiner Stellungnahme weist der Deutsche Tierschutzbund darauf hin, dass für Kanadagänse noch bis zum 15. Juli Schonzeit gelte und sich daran noch die Zeit der Mauser anschließe, während der die Tiere flugunfähig sind. „Es wäre also Tierquälerei, wenn die Vergrämungsmaßnahmen mit Drohnen durchgeführt werden“, betont der Tierschutzverein. Drohung durch Drohne dennoch während der Schon- und Mauserzeit über die Gänse hinweg geschickt werden, „werden wir Anzeige gegen die Stadt Mülheim erstatten“, kündigt Heidrun Schultchen, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins, an.
Die Vertreibung durch Drohnen in Mintard sei besonders fragwürdig, weil sich das Areal am Rande eines Natur- und Landschaftsschutzgebietes befindet, so dass auch geschützte Tierarten beeinträchtigt werden können, so Schultchen weiter.
Noch andere Methoden ausprobieren
Ralf Wind vom Mülheimer Sportservice kann für den Moment Entwarnung geben: „Gerade sind gar keine Gänse da.“ Zudem solle zunächst noch eine andere Methode ausprobiert werden: „Wir wollen Bitterstoffe auf den Rasen aufbringen, die den Gänsen nicht schmecken.“
Sollte doch die Drohne zum Einsatz kommen müssen, so versichert Wind, geschehe das erst nach Ablauf der Schonfrist und in einem Ausmaß, das die nebenan beheimateten Graureiher nicht stören soll.
Der Kritik der Tierschützer, dass die Kanadagänse sich schnell an eine Drohne gewöhnten und sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr abschrecken ließen, hält Wind entgegen: „Andere Städte haben die Erfahrung gemacht, dass die Vögel zumindest den Tag über weg bleiben, wenn man morgens mit der Drohne über das Feld geflogen ist.“