Mülheim. . Der Vorstand des Tierschutzvereins übt scharfe Kritik am Vorgehen des Mülheimer Sportservice gegen Kanadagänse. Alternative Vorschläge gibt es.
- Den Einsatz von Drohnen gegen Kanadagänse kritisiert nun auch der Vorstand des Tierschutzvereins
- Mit Kanonen sollte nicht auf Spatzen geschossen werden
- Als Alternative wird vorgeschlagen, die Rasenflächen von Sportanlagen täglich zu mähen
Die Empörung über das Vorgehen des Mülheimer Sportservice gegen Kanadagänse auf Sportanlagen weitet sich aus. „Mit Kanonen sollte nicht auf Spatzen geschossen werden, somit sollten Drohnen auch nicht gegen Kanadagänse eingesetzt werden“, erklärt Peter Korte, Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins Mülheim. Wie berichtet will die Stadt unter anderem mit Drohnen und Greifvögeln die Kanagänse vertreiben.
Die Vorstandsmitglieder des Tierschutzvereins sehen es als übertrieben an. Das habe keine nachhaltige Wirkung, heißt es. Außerdem weist der Vorstand darauf hin, dass am 1. März die Brut- und Setzzeit begonnen hat, somit keine Bruttiere wie Gänse mehr aufgescheucht werden dürfen. Das Problem mit dem Kot der Tiere, über den sich die Sportler ärgern, hat sich nach Auffassung des Tierschutzverein bald erledigt, weil ab Ende April die Tiere in der Mauser sind, nicht fliegen können und sich auf dem Wasser aufhalten.
Sportservice: Haben uns von Experten beraten lassen
Der Mülheimer Sportservice weist die Kritik zurück: Der stellvertretende Amtsleiter Ralf Wind erklärt, dass man sich von Fachleuten habe beraten lassen. Die Tierschützer fürchten, dass durch Drohnen auch Wildvögel und auch andere Brutvögel aufgeschreckt würden – und das am Rande eines Naturschutzgebietes. Als Alternative empfiehlt der Tierschutzverein: tägliches Mähen der Sportfläche. „Das macht mehr Arbeit, vertreibt unsere Mitgeschöpfe aber schonend“, so Korte. Ähnlich gingen die Verantwortlichen in der Essener Gruga vor, die proteinarmes Gras säten. Auch mit angeleinten Hunden über die Anlage zu gehen, sei eine tierschonende Vertreibung.
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Warnung an die Stadt
Der Vorstand des Tierschutzvereins sendet zugleich eine Warnung an das Sportamt: Falls der Sportservice an Drohnen gegen Tiere festhalten sollte, werde er das Thema in größerem Maße in der Stadt thematisieren. Und in einer Randnotiz weist der Verein darauf hin, dass er sich bisher „finanziell außerordentlich für das städtische Mülheimer Tierheim einsetzt“.