Mülheim. . Sportlern stinkt Gänsekot auf der Anlage an der Mintarder Straße gewaltig. Roboter, Drohnen und Falken sollen den Tieren das Landen vergrellen.

  • Kanadagänse haben sich das Ruhrufer sowie die Sportanlage Mintarder Straße als Ressort angeeignet
  • Der Mülheimer Sportservice reagiert jetzt auf die Kritik der Sportler über den Kot der Tiere
  • Rasenroboter, Drohnen und ein Falke sollen die Tiere jetzt vertreiben und fernhalten

Sie sind gern in Gruppen unterwegs und machen sich überall dort breit, wo es auch Menschen gefällt. Kanadagänse sind in Grünanlagen und in Parks zu Hause. Das Ruhrufer sowie die Sportanlage an der nahen Mintarder Straße haben sie sich längst als beliebtes Ausflugsziel angeeignet. Das Nachsehen haben Besucher und Sportler, wenn sie auf die stinkenden Gänsehaufen treten. Was gegen diese „Plage“ zu machen ist, wollten die Christdemokraten in der Bezirksvertretung 3 wissen.

Dazu erläuterte Ralf Wind vom Mülheimer Sportservice (MSS): Das Problem mit den Hinterlassenschaften der großen Gänse sei erkannt. Deshalb strebe der MSS an, „die Kanadagänse als Ursache für die Verunreinigungen dauerhaft von der Sportanlage an der Mintarder Straße zu vertreiben. Das Beseitigen des Gänsekots bedeutet einen enormen und unverhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand. Er ist nur mit Hilfe von Maschinen und nur bei entsprechender Witterung möglich“, erklärte Ralf Wind den Politikern.

Jagd auf die Tiere scheidet aus

Längst hat sich der MSS mit Vertretern der Unteren Jagdbehörde, der Forstverwaltung, der Kreisjägerschaft und des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) vor Ort getroffen. Der Vertreter des Lanuv habe die „hohe Attraktivität des Geländes für Kanadagänse“ bestätigt. Die gleichzeitig anwesenden etwa 25 Gänse ließen sich von den Besuchern auch nicht stören und wichen kaum aus, was die Aussage des Naturexperten nur bestätigt.

Nun sollen sogenannte Vergrämungsmaßnahmen greifen. Eine Jagd auf die Tiere scheidet aus, weil die Sportanlage an der Mintarder Straße „einen befriedeten Bereich“ darstellt. Vertreter der Unteren Jagdbehörde machten beim Ortstermin unmissverständlich klar, dass dafür auch keine Ausnahmegenehmigung erteilen werde.

Drei Möglichkeiten der Vertreibung

Bleiben noch drei weitere Chancen, den Gästen das Landen auf dem Sportplatz zu vermiesen:

1. tägliches Mähen der Rasenfläche mit einem GPS-unterstützten Rasenroboter,

2. regelmäßiges Überfliegen der Sportanlage mit Drohnen und

3. Einsatz eines Falkners mit einem größeren Greifvogel.

Nach weiteren Beratungen hat sich der MSS dazu entschlossen, alle drei Möglichkeiten über einen längeren Zeitraum umzusetzen, um eine dauerhafte Vertreibung der Kanadagänse zu erreichen. „Die Versuche laufen bald und abhängig von der Nutzung der Sportanlage an“, erklärte Ralf Wind.

Schutzfolie über Weitsprunggrube

Bis dahin werde der Gänsekot so gut es geht beseitigt und die zweite Weitsprunggrube ebenfalls mit einer Schutzfolie abgedeckt. In den Wintermonaten gab es kaum Trainingseinheiten auf der Platzanlage an der Mintarder Straße, da diese nicht ausgeleuchtet ist.

Falls, wie politisch gewünscht, eine Kunststoff-Laufbahn installiert werden sollte, besteht das Verschmutzungsproblem ganzjährig. Über die Ergebnisse der Gänsevertreibung von der Sportanlage will Wind den Ortpolitikern berichten.