Mülheim. . Wenn die Wasserralle im Winkhauser Tal in Mülheim brütet, kann die Regenwasserbehandlungsanalage zur Renaturierung der Köttelbecke gebaut werden.
- Die neue Regenwasserbehandlungsanlage soll das saubere Regen- vom schmutzigen Abwasser trennen
- Der Borbecker Mühlenbach fließt ein paar hundert Meter durch Mülheimer Stadtgebiet
- Derzeit fließen Abwässer und Bachwasser noch zusammen in den Betonschalen der „Köttelbecke“
Der Borbecker Mühlenbach fließt zwar nur ein paar hundert Meter über Mülheimer Stadtgebiet, aber die haben es in sich. Hier soll in den nächsten Jahren eine unterirdische Regenwasserbehandlungsanlage entstehen, die das saubere Regen- vom schmutzigen Abwasser trennt. Oberhalb, auf der grünen Wiese, lebte bisher die Wasserralle, ein scheuer, geschützter Vogel, der zunächst umgesiedelt werden muss. Das vorbereitete Gelände im Winkhauser Tal hat die Wasserralle lange verschmäht, inzwischen wurde sie nachgewiesen.
Nun müsse geprüft werden, ob sie dort auch brütet, erklärt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Die Genossenschaft ist zuständig für die Renaturierung der Emscher und ihrer Nebenflüsse, dazu gehört auch der Borbecker Mühlenbach: Er fließt in die (Essener) Berne; diese mündet in die Emscher.
Unterirdisches Überlaufbecken
Voraussetzung für eine Regenwasserbehandlungsanlage ist ein großes, unterirdisches Überlaufbecken, in das Regen- und Abwasser gemeinsam fließen. Das saubere Regenwasser soll dann direkt in den Mühlenbach fließen, das Schmutzwasser weiter in die Kläranlage. Eine Grünfläche an der Stadtgrenze (Frohnhauser Weg) böte Platz, und wenn die Wasserralle ihre Nachkommen nachweislich im Winkhauser Tal aufzieht, steht dem Bau nichts entgegen. Wenn, nach der Ausschreibung, mit dem Bau der Regenwasserbehandlungsanlage begonnen wird, dürfte es etwa zwei Jahre dauern, bis auch hier der Mühlenbach renaturiert ist und unterirdische Rohre Abwasser aufnehmen.
Derzeit fließen Abwässer und Bachwasser noch zusammen in Betonschalen der „Köttelbecke“. Die paar hundert Mülheimer Bachmeter sind „eine wichtige Ecke im System des Borbecker Mühlenbachs“, erklärt Abawi. Weil gewissermaßen der „Mittelteil“ fehlt – auf Essener Seite ist der Mühlenbach schon renaturiert, bzw. die Trennung von Bach- und Abwasser vorbereitet.