Mülheim/Essen. . Mit einer Schere soll ein 21-Jähriger auf die eigene Mutter eingestochen haben. Das Opfer verblutete. Tatort war die Wohnung der Tante.

Ein 21-jähriger Mülheimer steht ab der kommenden Woche wegen Mordes vor dem Essener Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann vor, im Herbst des vergangenen Jahres seine eigene Mutter getötet zu haben.

Der 21-Jährige hatte am 17. September 2016 gemeinsam mit seiner damals 57-jährigen Mutter seine Tante an der Grabenstraße in Stoppenberg besucht, die kurz zuvor aus einem Krankenhaus entlassen worden war. Die Tat selbst kam dann offenbar ohne jede Vorwarnung: Laut Anklage soll der Sohn seine Mutter „unvermittelt“ zunächst mit Faustschlägen und dann mit einer Gabel angegriffen haben. Schließlich versetzte er ihr mit einer Schere mehrere Stiche. Ein Notarzt konnte der Frau nicht mehr helfen. Sie hatte so schwere Verletzungen erlitten, dass sie in der Wohnung ihrer Schwester verblutete. Der mutmaßliche Täter wurde kurz darauf von der Polizei auf der Straße überwältigt.

Keine konkreten Angaben zum Tatvorwurf

Das Motiv des jungen Mannes ist bis heute unklar. Vorzeichen für den Angriff habe es keine gegeben, hatte die Staatsanwaltschaft nach der Tat erklärt. In seinen Vernehmungen hat der 21-Jährige seitdem keine konkreten Angaben zu den Tatvorwürfen gemacht. Der Prozess am Landgericht ist ein Sicherungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft hält den Sohn für psychisch krank und hat beantragt, dass der 21-Jährige auf unbestimmte Zeit in einer forensischen Klinik untergebracht werden soll.

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Nach der Tat hatte ein Richter zunächst Untersuchungshaft gegen den 21-Jährigen verhängt, rund einen Monat danach wurde der Mülheimer dann mit einem sogenannten Unterbringungsbefehl in die geschlossene Psychiatrie verlegt. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Die Schwester der Toten wird als Nebenklägerin vertreten sein. (sk)