Mülheim. . Der Frost hinterlässt in der Stadt frische Schlaglöcher. Ausbesserungen können erst im Frühjahr beginnen, doch das Budget reicht nicht aus.

  • Insgesamt müssten rund 34 Prozent der Mülheimer Straßen ausgebessert werden
  • Doch auch provisorisches Stopfen der Schlaglöcher ist nicht möglich, solange Eis und Schnee drohen
  • Jährlich stehen nur 700.000 Euro für die Beseitigung aller Straßenschäden zur Verfügung

Noch ist der Winter und der damit häufig verbundene Dauerfrost nicht vorbei. Doch langsam kommt zutage, was die kalte Jahreszeit auf den Straßen hinterlassen hat: neue Schlaglöcher.

Von Autofahrern, die nun über die Straßen rumpeln, wird besondere Aufmerksamkeit gefordert. Währenddessen kann die Kommune die entstandenen Löcher noch nicht durch Eingreiftrupps provisorisch stopfen lassen, da es immer wieder zu neuem Frost oder auch Schnee kommen kann.

Löcher entstehen durch Risse im Asphalt

Die Löcher im Asphalt entstehen dadurch, dass Wasser in Risse oder kleine Hohlräume der Straßendecke eindringt, dort gefriert und sich dabei ausdehnt. Beim Abtauen entsteht dadurch ein Hohlraum. „Aus diesem Grund, kann der Bauhof erst in der frostfeien Zeit mit den Arbeiten beginnen“, erläutert Stadtsprecher Volker Wiebels. „Dann sollen die Löcher zunächst mit Kaltasphalt geschlossen werden, bevor sie später mit einer betonierten Masse richtig ausgebessert werden.“

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Auf eine schnelle Ausbesserung hofft auch Arnold Fessen, Bezirksbürgermeister (BV1). „In unserem Bezirk sind die Gneisenaustraße und die Straße Am Förderturm in einem schlechten Zustand“, berichtet er. „Beides sind stark befahrene Straßen, was die Schlaglöcher nicht kleiner werden lässt.“

Slalomfahrten an vielen Straßen

Besonders der Fahrradweg auf der Gneisenaustraße sei an einigen Stellen kaum noch befahrbar, so Fessen. „Hier muss man fast bis zur Mitte der Fahrbahn ausweichen, damit man um die Löcher herum fahren kann.“

Ausbesserungsfähig sind insgesamt rund 34 Prozent der Mülheimer Straßen. Das Skurrile daran: Diese Zahl wurde schon 2013 von Experten vorhergesagt, Tendenz weiter steigend. Diese Quote bezieht sich allerdings nicht alleine auf Frostschäden. „Die letzten beiden Winter waren relativ mild“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. „Doch die Minustemperaturen lassen die teils eh schon stark belasteten und alten Straßen nicht besser, sondern schlechter werden.“

30 Millionen Euro wären nötig

Für die Ausbesserungen aller Straßenschäden steht der Stadt Mülheim jährlich ein Gesamtbudget von 700 000 Euro zur Verfügung – 2, 5 Millionen für Neubauten. „Das reicht bei Weitem nicht aus“, sagt Wiebels. „Alleine im letzten Jahr haben wir auf Grund der vielen Straßenschäden das Budget um eine Million Euro überschritten.“ Um alle Straßen in Mülheim in einen vernünftigen Zustand zu bringen, benötige man 30 Millionen Euro, heißt es. Auf Anlieger werde bei diesen Arbeiten übrigens nichts umgelegt. „Die Finanzierung läuft nur über das Budget.“

Welche Straßen besonders stark von Winterschäden betroffen sind, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Fakt ist: „Sollten die Mängel größer sein und nicht durch schnelles Flicken und späteres Ausbessern wieder behoben werden können, werden die Straßen in das Straßenbauprogramm aufgenommen“, so Wiebels. Für 2017 ist dieses bereits im Planungsausschuss beschlossen worden. Eine Freigabe sowie einen zeitlichen Ablauf für die Arbeiten gab es bislang noch nicht. Grund: „Wir sind zur Zeit noch mit Maßnahmen aus dem vergangenen Jahr beschäftigt“, so Frank Schöttler vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau.

Bleibt also nur noch zu hoffen, dass sich die langen kalten Tage dem Ende zu neigen, damit die Schlaglöcher schnell geflickt werden können.