Mülheim. . Die Firma Westhoff beklagt an der Lahnstraße Vermüllung durch rastende Lkw-Fahrer aus Osteuropa. Das Ordnungsamt sieht keine Lösung.

  • Das Umzugsunternehmen Westhoff klagt über Vermüllung durch osteuropäische Lkw-Fahrer im Hafen
  • Beschwerden bei der Stadt seien ohne Reaktion geblieben, zumindest Mülleimer sollten mal aufgestellt werden
  • Das Ordnungsamt sagt, es sei tätig geworden, für regelmäßige Kontrollen fehle es aber an Personal

Wild campierende Lkw-Fahrer sorgen aktuell wieder für Unmut bei Betrieben im Hafengebiet. Prokurist Julian Buse vom Umzugsunternehmen Westhoff beklagt, dass Lkw-Fahrer ihre „Rastplätze“ vermüllt hinterlassen, ihre Notdurft verrichten, wo es ihnen passt – und dass das Ordnungsamt auf entsprechende Beschwerden nicht reagiert. Das Amt weist das von sich, glaubt aber auch nicht, Herr der Lage werden zu können.

Buse präsentiert zum Beweis seiner Schilderungen mehrere Bilder, auf denen Lkw mit osteuropäischen Kennzeichen zu sehen sind – und ringsum eine Menge Müll. „Rund um die Uhr stehen hier Lkw“, berichtet er. Dabei gebe es für die Fahrer an den Stellplätzen „keine Möglichkeit, Müll abzulegen oder ihr Geschäft zu erledigen“. Ihre Notdurft verrichteten die hier mitunter mehrere Tage verweilenden Fahrer, die wohl auf eine Rückladung gen Osteuropa warteten, im nahen Gebüsch. „Die grillen hier. Der Müll liegt auf den Straßen und im Gebüsch. Ich habe schon die zweite Ratte gesehen“, sagt Buse.

Amt weist Kritik zurück, aber sieht keine Lösung

Unhaltbare Zustände seien verstärkt seit Oktober zu beobachten. Zuletzt habe man das Ordnungsamt vor Weihnachten zum Einschreiten aufgefordert. „Die Stadt hat weder den Müll beseitigt noch sich sehen lassen“, beklagt Buse, keine Reaktion auf mehrere Beschwerden erhalten zu haben.

Den Vorwurf der Untätigkeit weist Ordnungsamtsleiter Bernd Otto zurück. „Wir waren mit einer Schwerpunktkontrolle draußen“, sagte er. Man habe angetroffene Fahrer aufgefordert, ihren Müll mitzunehmen und mündlich ermahnt, was aufgrund der Sprachbarrieren allerdings nicht einfach sei. „Wir werden sicher noch mal Kontrollen dort machen“, sagt Otto, aber auch: „Für regelmäßige Kontrollen fehlt uns das Personal.“

Planungen für Autohof liegen seit 2011 auf Eis

Das Ordnungsamt will sich noch mit dem Umweltamt kurzschließen, ob vielleicht zumindest Mülleimer aufgestellt werden können. Auch die Wirtschaftsförderung könne womöglich helfen. Otto weiß aber auch: Nicht wenige Lkw-Fahrer auf der Durchreise steuern über das Kreuz Kaiserberg den Hafen an, um dort zu rasten.

Es fehlen halt Rasthof-Kapazitäten im Umfeld. Seit 2011 liegen die Planungen für einen umstrittenen Autohof am Kreuz Kaiserberg auf Eis. Der Projektentwickler hat sich offenbar vom Vorhaben verabschiedet, weil die Auflagen enorm waren.