Mülheim. . Maria Bender fand Bilder im elterlichen Fotoalbum. Von den Fachwerkhäusern auf dem Kirchenhügel haben Mülheimer noch einige Bilderschätze.
In Familienalben finden sich häufig Bilder, bei denen die Vorfahren nicht vermerkt haben, welche Szene sie einst ablichteten. So geht es auch Maria Bender, geb. van Ackern. „Das sind zwei Fotos von einer Baustelle in der Stadtmitte. Dort sind wohl auch Steine der Ziegelei Becker aus Broich verwendet worden. Aber ich weiß nichts über diese Baustelle. Wissen die Leser mehr und können helfen?, fragt Maria Bender.
Die Fotos stammen aus dem „Fotoalbum meiner Eltern. Sie sind fest eingeklebt. Darunter hat wahrscheinlich die Qualität gelitten.“ Wer kann beschreiben, was damals im Schatten des Rathausturms gebaut wurde?
Die Mausefalle
Zum Foto mit den Fachwerkhäusern auf dem Kirchenhügel gibt es weitere Anmerkungen. „Es zeigt die Mausefalle mit den alten Bögen. Die Mausefalle war Gaststätte und vor den Bögen war immer ein Tante Emma Laden, später eine Weinhandlung und Kunstgewerbe“, erinnert sich Gerd-Wilhelm Scholl. „Rechts standen die alten Häuser an der Kirchplatzmauer mit der Schankwirtschaft ,Zum Ührchen’“. Scholl hat dazu noch einige alte Ansichten mitgeschickt, von denen wir ein Bild von etwa 1906 abdrucken.
„Die Fachwerkhäuser gehören heute zu den am häufigsten fotografierten Motiven Mülheims - das Tor zur Altstadt“, schreiben Wolfgang und Dagmar Peek. „Nach notdürftigen Reparaturen nach dem Krieg verfielen die Gebäude Teinerstraße 2 und Bogenstraße 8 mehr und mehr, bis sie unter der Ägide von Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern, der wesentlichen Einflussnahme des Landeskonservators (Denkmalschutz) und der großherzigen Finanzierung von Manfred Haake (damals neuer Eigentümer) Anfang der 1980iger Jahre völlig zerlegt, restauriert und ab 1986 ihrer heutigen Bestimmung übergeben wurden“, erklären die Peeks. Die Mauer zum Hügel sei heute ohne Bewuchs.
Dabei handle es sich um das Gebäude des heutigen Restaurants „Mausefalle“. Das rechts zu sehende Haus (Teinerstraße 6) sei das ehemalige Stinnes-Haus, über dessen Instandsetzung „wir leider nicht berichten können. Auch würde wir gern über die Bewohner der Häuser Bogenstraße 8 und Teinerstraße 2 mehr erfahren.“
Schützenstraße bildet Grenze zu Styrum
„Der Stadtteil im Hintergrund ist Styrum“, hat Werner Giesen wiedererkannt. „Mit meiner Mutter bin ich – als die Leute noch zu Fuß gingen – mehrmals im Monat zu Verwandten nach Styrum gelaufen. Genau über diesen Weg.“
Das Foto aus den 1960er Jahren „zeigt den früheren Verlauf des unteren Zehntweges. Er mündete in die Dümptener Straße“, beschreibt Giesen. Die Straße rechts im Vordergrund sei die Schützenstraße, die früher weiter nach links über den Zehntweg hinweg verlaufen sei. Sie mündete danach in die Marienstraße. „Die Schützenstraße ist ungefähr die Grenze von Dümpten und Styrum“, meint der Leser. „Das Werk auf der linken Seite hieß zur damaligen Zeit ,Phönix-Rheinrohr’, danach ,Mannesmann’ und heute ,Europipe’.“
„Heute befindet sich auf dieser Trasse die Fritz Thyssen-Straße als Brücke, die mitten durch das Werksgelände verläuft. Der Zehntweg endet an der Mellinghofer Straße. Das Werk wurde in den 1960er Jahren Richtung A40 erweitert und auf die abgegrabenen Flächen die Rohrkontistraße errichtet. Dieser Werksteil heißt heute ,Mannesmann & Vollourec’.“
Ihre Erinnerungen und alten Bilder sind gefragt
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