Mülheim. Leser erinnern sich an die Fachwerkhäuser zwischen Bach- und Teinerstraße. Nach dem Krieg folgte notdürftige Reparatur. Die Restaurierung ließ auf sich warten.
Die alten Fachwerkhäuser an der Bogenstraße kennen noch viele Mülheimer. Sie sind oft von der Bachstraße aus an der Mausefalle vorbeigelaufen oder dort eingekehrt. Nach dem Krieg wurden die Bauten repariert und später fachgerecht restauriert. Aber die Erinnerungen sind noch wach.
„Ich erinnere mich sehr gut. Durch den Torbogen bin ich schon vor 66 Jahren an der Hand meiner Großmutter gegangen“, schreibt Dorothea Menke-Kaiser.
Der Kolonialwarenladen an der Ecke
„Links vom Torbogen liegt die Petrikirche, wenn man durchgeht, läuft man auf das Gerhard Tersteegen-Haus zu. Rechts herum war die Teinerstraße. Da gab es einen kleinen, alten Kolonialwarenladen. Der gehörte Frau Sporkhorst, die hatte immer ein Zucken im Auge. Meine Großmutter erlaubte mir zu wählen: Pfefferminzbruch oder Negergeld (das durften wir noch sagen)“, schreibt unsere Leserin.
„Nach dem Tersteegenhaus teilte sich die Straße in Kettwiger Straße und Hagdorn. Aus den Fachwerkhäusern wurde später die Mausefalle usw. Das war mein Weg mit meiner Oma Voss von und zur Weißenburger Straße. Meine Großmutter kaufte natürlich noch in der Stadt ein, auch im Kaufhof, der ungefähr dort stand, wo heute Hotel Noy liegt“, erinnert sich Dorothea Menke -Kaiser.
Circa 300 Jahre alt
„Beide Häuser gibt es noch. Im linken Haus ist die ,Mausefalle’ untergebracht“, korrigiert Werner Müller unseren Bericht. „Das rechte Haus befindet sich in Privatbesitz, Teinerstraße 6. Es ist circa 300 Jahre alt, war durch Kriegseinwirkung schwer beschädigt und wurde danach von meinen Schwiegereltern in mühevoller Arbeit mit den damaligen zur Verfügung stehenden Mitteln restauriert. 2007 haben wir das Haus verkauft. Der heutige Besitzer hat viel Arbeit investiert, um die Bausubstanz zu erhalten, die im Laufe der Jahre doch sehr gelitten hatte“, so Müller.
„Der Denkmalschutz – oder wer auch immer – hat die beiden schönen Fachwerkhäuser zum Glück gerettet“, freut sich Werner Lümkemann. „Am Ende der Bachstraße sind sie zu finden. Wenn die Mittagspause reicht, können sie sich in der Mausefalle mit leckeren Speisen verwöhnen lassen“, schreibt unser Leser.
Zu den Fachwerkhäusern auf dem Kirchenhügel gibt es weitere Hinweise und Zuschriften aus unserer Leserschaft, für die heute nicht mehr genug Platz ist. Wir werden diese Beschreibungen fortsetzen. Auch zum Bau der Thyssenbrücke (Folgen 25 und 26) haben uns weitere Fotos und Informationen erreicht. Und auch zum Stockfischhof.
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