Mülheim. . Rund 100 Flüchtlingskinder wurden bisher in so genannten Seiteneinsteiger-Klassen an den Schulen untergebracht. Bis zum Ende des Schuljahres geht die Stadt von weiteren 250 Kindern und Jugendlichen aus. In vielen Gebäuden rücken schon jetzt Schüler zusammen, um für Flüchtlingskinder Platz zu schaffen.
Rund 100 Flüchtlingskinder wurden bisher in so genannten Seiteneinsteiger-Klassen an den Schulen untergebracht. Bis zum Ende des Schuljahres geht die Stadt von weiteren 250 Kindern und Jugendlichen aus. „Die erhöhte Zahl von Seiteneinsteigern, die künftig im Mülheimer Schulsystem zu versorgen ist, wird ohne gegensteuernde Maßnahmen zu Kapazitätsproblemen führen“, heißt es aus dem Schulverwaltungsamt der Stadt. Noch geht es.
Bei einer Abfrage bei den Schulleitungen über räumliche Kapazitäten konnten an den Grundschulen Potenziale für weitere elf Klassen ermittelt werden. An den meisten weiterführenden Schulen – Gymnasien, Real- und Gesamtschulen – ließen sich Kapazitäten für weitere Klassenräume nur durch ein „Zusammenrücken“ im Fachraumbereich schaffen, heißt es.
Dabei schwebt der Stadt etwa die Verlagerung des Kunst- und Musikunterrichtes in normale Klassenräume vor. Freiwerdende Fachräume könnten so wieder für Seiteneinsteigerklassen genutzt werden. Unterm Strich seien allein dadurch an den drei Schulformen Platz für weitere 19 Klassen möglich.
Maßnahmen auf dem Prüfstand
Ein deutlich größeres Potenzial und eine räumliche Entspannung könnte sich jedoch für die Stadt am Gymnasium Heißen und an der Max-Kölges-Hauptschule ergeben. In Heißen nutzt das Gymnasium Teile des benachbarten Gebäudes, in dem sich früher die Hauptschule befand. Die oberen Geschosse sind jedoch wegen fehlenden Brandschutzes gesperrt. Zehn Klassenräume wären dort theoretisch möglich. Der städtische Immobilien-Service soll nun kurzfristig klären, welche Maßnahmen nötig sind, um diese Räume zu nutzen.
Viel Platz für Flüchtlingskinder ließe sich auch an der Max-Kölges-Hauptschule in Eppinghofen ermöglichen. Die auslaufende Hauptschule wird im kommenden Schuljahr nur noch zwei Jahrgänge betreuen, die als Teilstandort der Hauptschule am Hexbachtal geführt werden. Als weiterer Teilstandort einer anderen Schule könnten dort jedoch weitere Seiteneinsteigerklassen eingerichtet werden, so die Stadt. Von bis zu zwölf Klassen ist die Rede.