Mülheim. . Bei den geplanten Unterkünften in Mülheim will die Verwaltung in die Stadtteile gehen und mit den Bürgern sprechen.

Die von der Stadt vorgesehenen acht neuen Standorte für die künftige Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen waren im Vorfeld der Ratssitzung auch Gegenstand der Diskussion im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Der Standort Oberheidstraße (Sportanlage Heelwegfeld) soll, wie berichtet, zuerst mit mobilen Wohneinheiten ausgestattet werden, dann der Standort Klöttschen/Vereinstraße, dann der Blötterweg, so Sozialdezernent Ulrich Ernst. Die weiteren Standorte folgen in der Reihenfolge ihrer technischen Machbarkeit, wobei die Standorte Friedhofstraße und Großenbaumer Straße zu den letzten gehören werden.

50 Grundstücke hatte die Stadt geprüft, zu den Kriterien gehörten die kurzfristige Verfügbarkeit und die Finanzierbarkeit. Man habe so etwas wie Planungssicherheit schaffen wollen. „Wir haben versprochen“, erinnerte Ernst, „dass wir nicht alles an einer Stelle konzentrieren. Wir beteiligen auch Stadtteile, die vorher nicht beteiligt waren.“ Dazu gehört auch Holthausen, wo es zum geplanten Standort am Schlippenweg Protest vom Saarner Umweltverein gab, der u. a. die Frischluftschneise für die Innenstadt in Gefahr sieht. Die Grünen teilen diese Bedenken.

Bebauungsplan wird derzeit nicht vordringlich verfolgt

Die Verwaltung erinnerte, dass die Fläche planungsrechtlich seit 1971 und auch im Flächennutzungsplan von 2010 Baufläche ist. Der 2012 eingeleitete Bebauungsplan zur lockeren Wohnbebauung mit möglichst wenig Versiegelung werde derzeit nicht vordringlich verfolgt. Es handele sich zudem um Ackerland, das in der Kaltluftentstehung wenig Bedeutung habe, hieß es. Bei zeitweiser Nutzung für Flüchtlinge sei auch nur ein kleiner Teil des Areals hinter der Remberg­schule vorgesehen.

Der Standort am Blötter Weg solle möglichst mit Familien belegt werden, so die Planung. „Nach dem Ratsbeschluss werden wir in alle Stadtteile gehen und mit den Menschen sprechen“, sagte Ernst zu. Mit 2000 nötigen Plätzen für Flüchtlinge rechnet die Stadt fürs kommende Jahr. „Ob das dann ausreicht, wird sich zeigen.“ Schon jetzt müsse man mit den acht Standorten planen. Wenn man einen davon ersatzlos herausnehme, „wird es sofort eng.“