Speldorf. . Im WAZ-Lesercafé in Speldorf diskutierten die Besucher über die Zukunft des Depots, über Leerstände vor Ort oder über eine Querungshilfe für die Hansastraße. Über 50 Speldorfer waren der Einladung ins Restaurant des Senioren-Parks Carpe Diem gefolgt.

Besucherrekord beim WAZ-Lesercafé: Über 50 Besucher hatten sich am Mittwochnachmittag im Café-Restaurant des Senioren-Park Carpe Diem eingefunden, um über ihren Stadtteil zu berichten und, wie sich schnell zeigte, lebhaft zu diskutieren. Hauptsächlich um Verkehrsprobleme ging es, aber auch um das Depot, den Raffelbergpark oder die Fahrradwege.

Ein wenig skeptisch betrachten die Speldorfer die Ankündigung, dass ins Depot nun tatsächlich ein Rewe-Markt kommen soll. „Das wird doch wieder nichts“, erklärte ein WAZ-Leser frustriert, andere fanden: „Da müsste mehr rein, als nur ein Supermarkt. Früher war das schön, als es dort noch viele verschiedene Läden gab.“ Auch ein Café wünscht man sich vor Ort. Ein Gast meint, dass der „olle Straßenbahnwagen“ vor dem Depot unbedingt verschwinden müsse.

An Leerstand ändert sich erstmal nichts

Was er vermutlich auch tun wird, denn Investor Ten Brinke benötigt Platz für weitere Stellplätze und eine Ausfahrt zur Karlsruher Straße, wie Planungsamtsleiter Jürgen Liebig auf WAZ-Anfrage erläutert. Die Tram wird jedoch nicht, wie es mal hieß, von den Eisenbahnfreunden übernommen. „Die Pflege dieses Wagens ist eine Nummer zu groß für uns“, so Vorsitzender Wolfgang Gossens. Ein anderer Interessent wird momentan gesucht.

Veranstaltungsräume gesucht - Nächstes Lesercafé

Räumlichkeiten, in denen Gruppen und Vereine zusammenkommen können, fehlen in Speldorf - so ein WAZ-Leser. Ayten Saltik, die Leiterin des Senioren-Parks Carpe Diem bot spontan an, in ihrem Haus Räume zu stellen.

Das nächste WAZ-Leser-Café wird erst im Januar 2015 stattfinden, da vor Weihnachten bei vielen Leuten sicher andere Termine anstehen. Geplant ist, Bürger aus Holthausen anzuhören. Das Da-tum und wird noch veröffentlicht.

Erstmal nichts ändern wird sich dagegen an einem weiteren Leerstand, der viele Café-Besucher ärgert. Für das größere Gebäude an der Duisburger Straße, in dem einmal ein Accos-Laden war, hat sich auch nach etwa acht/neun Jahren immer noch kein Mieter gefunden - wie verlautet wegen der Miethöhe.

Verkehrssituation ist vielen Senioren ein Dorn im Auge

Die Verkehrssituation direkt vor dem neuen Senioren-Park Carpe Diem ist vielen Speldorfern ein Dorn im Auge. Das Überqueren der Hansastraße - etwa, um zu Aldi zu gelangen - sei hochgefährlich bis unmöglich. Zu schnelles Fahren und zu viel Lärm durch Lkw werden bemängelt. Warum in dieser Sache nicht schneller etwas unternommen werde, will man wissen. „Da muss erstmal einer verunglücken, bis was passiert“, klagt ein Bewohner des Seniorenzentrums. Eine Querungshilfe fordert man. In der Bezirksvertretung 3 war das schon Thema. BV-Frau Susanne Dodd (SPD) erläutert: „Die Straße soll in zwei Jahren komplett saniert werden, deshalb wird jetzt nach einer günstigen Zwischenlösung gesucht. Da die bisherigen Vorschläge der Verwaltung der BV nicht gefielen, beschäftigt sie sich noch mal damit. Es wird etwas geschehen.“ Mit auf den Weg gaben ihr die WAZ-Leser folgende Vorschläge: die Hansastraße zur Spielstraße zu machen, einen Zebrastreifen anzulegen, einfach eine Bauampel aufzustellen - sofort.

Weitere Knackpunkte im Verkehr: Lutherstraße, Hofackerstraße, Schmale Straße, Friedhofstraße und Heerstraße. Moniert werden zu viel Durchgangsverkehr, zu schnelles Fahren, zu schmale Gehwege, falsches Parken - und Ampelschaltungen auf der Duisburger Straße, die Staus produzieren.

Mangelnde Qualität der Wege im Raffelbergpark 

Er ist unbestritten einer der Glanzpunkte des Stadtteils: Der Raffelbergpark, Naturparadies und Kulturlandschaft seit rund 100 Jahren. Umso mehr ärgerten sich einige Besucher des WAZ-Lesercafés über den Zustand mancher Wege dort. „Mit dem Rollator kommt man da nicht durch“, bemängelte eine ältere Dame. Peter Hermes vom Verein zur Erhaltung des Raffelbergparks nickte zustimmend: „Für ältere Menschen ist gerade der obere Teil des Parkes problematisch.“ Dieser Bereich sei als Wald deklariert und werde entsprechend weniger gepflegt als die Parkanlagen. Bernd Landfermann, Vorsitzender des Raffelbergpark-Vereins, erklärte, was das bedeutet: „Da wird nur so viel gemacht, dass einem kein Ast auf den Kopf fällt, mehr nicht.“ Seit Jahren setze sich der Verein für das denkmalgeschützte Gelände ein, beispielsweise geht die Pergola am Fontänenteich auf das Engagement der Mitglieder zurück.

„Wege, die mit viel Geld schön gemacht wurden, verfallen jetzt“, war aus dem Plenum zu hören, immerhin sei der Park Ende der 90er-Jahre mit Mitteln der Stadt restauriert worden. Heute aber seien einige Wege mit Grobschotter ausgebessert worden, was sie für gehbehinderte Menschen nahezu unnutzbar mache. Eine Besucherin, die regelmäßig im Raffelbergpark Boule spielt, ärgerte sich zudem darüber, dass zwar inzwischen die durch den Sturm zerstörten Bänke abgebaut wurden, die Stifte aber, die Halterungen also, die die Bänke im Boden halten, stecken geblieben seien. „Da kann man leicht drüber stolpern, gerade jetzt, wenn Laub darüber liegt“, skizzierte die Speldorferin. Den Hinweis darauf hat Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement, aufgenommen und will ihn umgehend an die ausführende Firma weitergeben.