Mülheim. Ein Plakat sorgt für Unruhe unter Hundebesitzern: Die Fuchsräude, so ist dort zu lesen, sei an den Ruhrauen ausgebrochen. Sie kann auf freilaufende Haustiere übertragen werden. In den vergangenen Wochen wurden drei tote Füchse in Mülheim und Oberhausen gefunden, die an der Räude erkrankt waren.
Ein Plakat sorgt für Unruhe unter Hundebsitzern: Die Fuchsräude, so ist dort zu lesen, sei an den Ruhrauen ausgebrochen. Die Warnung wurde auch schon in der Mülheimer „Du weisst“-Facebook-Gruppe gepostet, die immerhin rund 13 000 Mitglieder zählt. Für Hunde ist eine Infektion tatsächlich sehr unangenehm: Die Hautkrankheit wird durch den Biss einer Milbe verursacht, die sie in die Haut des Tieres eingräbt und dort ihre Eier ablegt. Dadurch wird ein Juckreiz hervorgerufen. Das Tier kratzt sich wund. Die Folge: Entzündungen, denn bei in den Wunden nisten sich weitere Erreger ein. An diesen Infektionen kann ein Tier auch sterben, wenn es nicht behandelt wird.
Die Ruhrauen sind ein beliebtes Ziel für Spaziergänge mit dem Vierbeiner. Dem Plakat ist leider nicht zu entnehmen, wer es aufgehängt hat. Es erweckt den Eindruck, als ob es von einem betroffenen Hundesbesitzer stammt, der andere Hundefreunde warnen möchte.
Im Zweifel an die Leine
Erwiesen ist es nicht, ob die Fuchsräude in Mülheim ausgebrochen ist. Im Sommer hat der Oberförster tatsächlich an der Wedauer Straße einen toten Fuchs gefunden, der an der Räude erkrankt war. Theoretisch wäre es also möglich, dass von diesem kranken Tier aus die Erreger-Milben verbreitet haben. Und auch in Oberhausen hat das Veterinäramt im Oktober Hundehalter vor den Gefahren der Fuchsräude gewarnt.
Im Bereich des Ruhrparks und der Ruhrwiesen in Alstaden wurden zwei verendete räudige Füchse gefunden. Eine Übertragung der Räudemilben auf den Hund ist auch über Pflanzen und abgestorbene Blätter möglich, weshalb für Hunde, die in betroffenen Gebieten ausgeführt werden, eine Behandlung mit sogenannten Spot-on-Präparaten geraten ist.
Bei einem Verdacht den Arzt aufsuchen
Da die Fuchsräude zu den Krankheiten gehört, „die nicht gemeldet werden müssen“, so Stadtsprecher Volker Wiebels, gibt es keine Erkenntnisse über den Stand von Erkrankungen. Wiebels rät daher zur Vorsicht.
Bei einem Verdacht sollte der Besitzer jedenfalls mit seinem Tier einen Arzt aufsuchen, der dann die richtigen Medikamente verschreibt. Das deutlichste Anzeichen für eine Infektion ist ein starker Juckreiz bei dem Tier. Besonders gefährdet sind freilaufende Hunde, man sollte sie also im Zweifel an die Leine nehmen.
Die Milben können nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere befallen. Sie sind auch auf den Menschen übertragbar. Weiterhin können sie sich auch in Matten oder Decken festsetzen, Kleidungsstücke sollten im Verdachtsfall bei 60 Grad gewaschen werden.