Moers. Das Tierheim in Moers hat eine Photovoltaikanlage bekommen. Das Projekt wurde vom Land NRW gefördert. So viel Strom soll die Anlage produzieren.
144 Solarmodule glänzen am Peschkenhof 34 neuerdings in der Sonne. Das Dach des 2018 eröffneten Hundehauses des Tierheims Moers ziert nun eine Photovoltaikanlage, die das Tierheim in den kommenden Jahren energieautark machen soll. Die Installation der Anlage führt die Firma RedTherm GmbH - 1Komma5° aus Neukirchen-Vluyn durch.
Stephan Rupprecht, Vertriebsleiter bei RedTherm, bezeichnet die Photovoltaikanlage am Moerser Tierheim bereits als Prestigeprojekt. Innerhalb von viereinhalb Stunde verlegten am Montag, 6. November, 14 Mitarbeiter der Firma je 18 Solarmodule in acht Reihen auf der gesamten Dachfläche. Im Lauf der Woche erledigen zwei Elektriker die Feinarbeit. Das Besondere der Anlage: „Der Strom wird hier auch gespeichert“, erklärt Rupprecht. Im neu eingerichteten Elektrikraum nahe dem Tierheimbüro wurden bereits zwei große Speicher mit einer Gesamtkapazität von 32 Kilowattstunden aufgestellt, die im nächsten Schritt an die Solarmodule angeschlossen werden.
Moerser Tierheim: Größere Solaranlage dank Erbschaft einer Spenderin
Den aktuell 10 Bewohnern des Hundehauses schien die Montage wenig auszumachen. „Die Hunde waren vielleicht ein wenig aufgeregter als sonst, aber ansonsten ruhig“, berichtet Peter Kuhnen, der dem Tierschutzverein Moers vorsitzt. Die Idee, durch Photovoltaik autarker zu werden, sei schon seit dem Bau des neuen Hundehauses mit Wärmepumpe da gewesen, erinnert sich der Vorsitzende. Man habe zuerst jedoch mit einer kleineren Anlage geplant. Die Erbschaft einer anonymen Spenderin, deren Verwendungszweck ausdrücklich Sanierungen oder der Ausbau des Tierheims sein sollten, ermöglichte dem Tierschutzverein das Denken in größeren Dimensionen.
Finanziell wurde das Vorzeigeprojekt vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz bezuschusst. Die Förderung des Landes NRW deckte Kuhnen zufolge etwa 50 Prozent der rund 105.000 Euro teuren Investition. Der Tierschutzverein zeigt sich dankbar für die Förderung. „Das ist schon eine tolle Sache - vor allem für gemeinnützige Vereine wie uns, die sonst von Spenden und Erbschaften leben“, sagt Kuhnen. Das Tierheim lebe ansonsten von Spenden und Sponsoren.
Firma RedTherm kommt Tierheim Moers bei Photovoltaikanlage preislich entgegen
„Das ist ja nichts Normales, dass von einem Tierschutzverein so etwas gestemmt wird“, stellt Stephan Rupprecht fest. „Wir haben das von unserer Seite auch bezuschusst“, erklärt der Vertriebsleiter von RedTherm. Reell betrachtet lägen Photovoltaikanlagen ähnlicher Größe bei etwa 125.000 Euro.
Ob Energieautarkie möglich ist? „Eine Anlage dieser Größenordnung produziert realistisch betrachtet 55.000 Kilowattstunden, kann aber bis zu 60.000 Kilowattstunden Strom produzieren“, gibt Rupprecht an. Der Stromverbrauch des Tierheims liegt laut Tierschutzverein bei ca. 46.000 Kilowattstunden pro Jahr. Unter dem Strich wird das Tierheim voraussichtlich sogar mehr Strom produzieren, als es verbraucht. „Wir gehen davon aus, dass sich die Anlage in einem Jahr amortisiert hat“, schätzt der Tierschutzvereinsvorsitzende. Mit weiterem Blick in die Zukunft sehen Kuhnen und Rupprecht die Möglichkeit, Elektroladestationen an den Parkplätzen des Tierheims zu installieren.
Fertigstellung pünktlich zur Tierweihnacht im Tierheim Moers?
Als nächster Schritt steht jedoch die Inbetriebnahme der Solaranlage des Tierheims an, idealerweise pünktlich zur Tierweihnacht im Tierheim Moers am Sonntag, 12. November. Der Tierschutzverein sowie das Team von RedTherm sind stolz auf ihr Projekt: „Das Ministerium hat uns bestätigt: Wir sind der erste Tierschutzverein, der etwas in dieser Art beantragt hat“.