Kamp-Lintfort. Weil die Nachfrage zu groß ist, muss Kamp-Lintfort eine ihrer Förderungen vorerst stoppen. Wie die Stadt im Vergleich zu Nachbarstädten dasteht.
In Kamp-Lintfort gibt es immer mehr Photovoltaik-Anlagen. Seit 2018 hat der Bestand kontinuierlich zugenommen, wie aus Daten des Online-Portals „Selfmade Energy“ hervorgeht. Danach haben die beiden Nachbarstädte Moers und Neukirchen-Vluyn allerdings noch stärker zugelegt.
Die Strompreise sind hoch, der Ausbau regenerativer Energien kommt nur schleppend voran. Da liegt es nahe, über alternative Stromquellen für die eigene oder vermietete Immobilie nachzudenken. Dass immer mehr Menschen sich für eine Photovoltaik-Anlage entscheiden, belegen jetzt aktuelle Zahlen.
„Selfmade Energy“ mit Sitz in Berlin ist ein Online-Portal, das sich auf Solar-Energie spezialisiert hat. Auf den Internetseiten gibt es zum Beispiel einen Solarrechner, einen Preisvergleich von Firmen und eben auch die Übersicht zu Photovoltaik-Anlagen in Kommunen. Die Angaben reichen zurück bis in das Jahr 2018 und gehen aktuell bis zum Ende des 1. Halbjahres 2023.
So meldet „Selfmade Energy“ für Kamp-Lintfort aktuell 712 Photovoltaik-Anlagen. Für das vergangene Jahr waren es 605 solcher Anlagen. Demnach sind bis zum 30. Juni dieses Jahres also bereits 107 neue Anlagen hinzugekommen, und im zweiten Halbjahr dürften es noch mehr werden. Das könnte auf den stärksten Zuwachs seit Beginn der Aufzeichnungen hinauslaufen und ist schon jetzt die bisher höchste Zahl.
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2018 gab es in Kamp-Lintfort nur 360 Photovoltaik-Anlagen, demnach hat sich die Zahl bis zur Jahresmitte 2023 also fast verdoppelt. Das ist sicher eine gute vorläufige Umweltbilanz, doch auf dem Portal schneiden die beiden Nachbarstädte Moers und Neukirchen-Vluyn noch besser ab.
Moers hatte demnach 2018 bereits 595 solcher Anlagen, aktuell sind es 1811 – also weit mehr als doppelt so viele. Noch besser sieht es in Neukirchen-Vluyn aus. Dort stieg die Zahl der Anlagen von 296 (2018) auf aktuell auf 822. Grundsätzlich aber gilt: In allen drei Kommunen ist diese Form der Solarenergie auf dem Vormarsch.
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Das weiß zum Beispiel auch die Stadt Kamp-Lintfort und unterstützt ihre Bürgerinnen und Bürger. „Die ersten zehn fristgerecht beantragten und bewilligten Photovoltaik-Anlagen erhalten einen Zuschuss von 300 Euro“, heißt es im Internetauftritt der Stadt. Eine andere Förderung ist dagegen ausgelaufen.
In diesem Jahr hat die Stadtverwaltung bereits 25 so genannte Balkon-Solaranlagen gefördert, mehr als eigentlich geplant, weshalb es erst einmal kein Geld mehr von der Stadt gibt. Ob die Förderung – dann voraussichtlich im kommenden Jahr - wieder aufgenommen wird, ist noch nicht entschieden. Die Bundesregierung plant bei den Balkon-Solaranlagen Erleichterungen und Verbesserungen bei der Inbetriebnahme, die Regelungen sind noch nicht verabschiedet.