Moers/Neukirchen-Vluyn. Bei Immobilienbesitzern aus Moers und Neukirchen-Vluyn explodiert die Nachfrage nach Solarstrom. Wann sich der Einbau lohnt, was zu beachten ist.

Sonnenstrom vom eigenen Dach – das ist für immer mehr Eigentümerinnen und Eigentümer eine attraktive Ergänzung zu fossilen Energiequellen. Auch in Moers und Neukirchen-Vluyn nimmt der Versorger Enni einen regelrechten Hype um den Einbau von Solaranlagen wahr. 2020 lag die Zahl der neuen Photovoltaikanlagen in den beiden Städten insgesamt noch bei 313. In diesem Jahr sind schon jetzt mehr als 2200 Anlagen und Balkonkraftwerke ans Netz gegangen. Das entspricht einem Plus von etwa 600 Prozent in nur drei Jahren. Und ein Ende des Nachfrage-Booms ist nicht in Sicht: Die Prognose für 2025 sieht etwa 4000 neue Solaranlagen vor.

Schon jetzt deckt die Solarerzeugung sieben Prozent des Strombedarfs von Moers und Neukirchen-Vluyn ab – Tendenz rasant steigend. Doch woher kommt der Andrang auf Sonnenenergie? „Aus ökologischer und oder ökonomischer Sicht kann sich die Installation einer Photovoltaikanlage für jeden Eigentümer lohnen“, teilt die Enni mit. Schon ab einem Verbrauch von etwa 3000 Kilowattstunden pro Jahr würde sich die Anlage in einem angemessenen Zeitraum bezahlt machen.

Modellrechnung: Wie viel Geld sparen Haushalte durch eine Solaranlage auf dem Dach?

Für eine durchschnittliche Familie bieten sich durch Photovoltaik enorme Sparpotenziale, wie Enni vorrechnet: „Unter Berücksichtigung einer Eigenverbrauchsrate von 50 Prozent könnte ein Musterhaushalt in Deutschland mit einer solchen Anlage jährlich etwa 900 bis 1200 Euro an Stromkosten einsparen, basierend auf den durchschnittlichen Strompreisen.“ Immobilieneigentümer mit höherem Eigenverbrauch können die Stromkosten noch weiter senken.

Dafür biete sich etwa ein Energiespeicher an, den Versorger im Angebot haben. Mit einem Speicher und einer dadurch erzielten Eigenverbrauchsrate von etwa 80 Prozent läge die mögliche Einsparung bei 1400 bis 1800 Euro im Jahr. Eine durchschnittliche Anlage würde etwa 4000 bis 5250 kWh Strom pro Jahr erzeugen, so Enni.

Moers und Neukirchen-Vluyn: Photovoltaikanlage mieten – so geht´s

Weil einige Immobilienbesitzerinnen und -besitzer zwar gleichermaßen Stromkosten und CO2-Ausstoß senken möchten, die Kosten für den Einbau jedoch nicht tragen können, bietet Enni auch Photovoltaik-Anlagen zur Miete an. Hierfür wird ein Pachtvertrag über 18 Jahre abgeschlossen. Investitionskosten für den Haushalt, der sein Dach bereitstellt, fallen nicht an. Um Beratung, Planung und Installation kümmert sich der Anbieter. Gleiches gilt im Laufe der Jahre für die Wartung, Instandhaltung, Versicherung und Überwachung der Anlage.

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Nach Ablauf des Vertrags wird die Anlage vom Kunden für einen Restwert von einem Euro abgekauft und kann für die verbliebene Lebensdauer von etwa zwölf Jahren kostenlos genutzt werden. Für die Solaranlagen-Vermietung erstellt Enni je nach Wunsch Angebote ohne und – gegen Aufpreis – mit Speicher. Das Angebot wird bereits rege in Anspruch genommen: 278 Anlagen seien (Stand Oktober 2023) verpachtet.

Solarstrom Moers: Welche Anforderungen Immobilien vor dem Einbau erfüllen müssen

Bevor die gewünschte Anlage auf dem Hausdach oder Balkon installiert werden kann, müssen aber zunächst einige Kriterien erfüllt sein. So sollte ein geeigneter Standort ausreichende Sonneneinstrahlung erhalten und keine größeren Schatten aufweisen. Eine Genehmigung für die Installation muss der Netzbetreiber in Form der Anschlusszusage erteilen. Eine Baugenehmigung ist im Normalfall dagegen nicht notwendig. „Unter Umständen müssen baurechtliche Anforderungen wie z.B. Abstandsregelungen zum Nachbargebäude eingehalten werden“, lautet ein Hinweis der Enni.

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Zudem sollten Solarenergie-Interessenten eine Versicherung abschließen, welche ihre PV-Anlage gegen Schäden und Betriebsausfälle abdeckt. „Dies kann wichtig sein, um die Investition zu schützen“, teilt der Versorger mit Sitz in Moers mit. Bei einigen Versicherungsgesellschaften sei dies bereits in der Wohngebäudeversicherung mit abgedeckt. Grundsätzlich gebe es zwar keine Versicherungspflicht. Melden sollte man die Anlage allerdings in jedem Fall.