Herne. . Heino rockt in Herne: Der Sänger eröffnet am Freitagnachmittag nach dem traditionellen Fassanstich in der Bayernfesthalle die Cranger Kirmes 2014. Der 75-Jährige ist übrigens nicht zum ersten Mal zu Gast in Wanne-Eickel, erzählt er im Interview mit der Funke Mediengruppe.
Nach dem Fassanstich durch Hernes OB Horst Schiereck und Vizekanzler Sigmar Gabriel um 14 Uhr eröffnet Heino am Freitag in der Bayernfesthalle die Cranger Kirmes musikalisch. Vor seinem Auftritt telefonierte die WAZ mit dem Musiker.
Hallo Herr Kramm. Oder soll ich Heino sagen?
Heino: Sagen Sie ruhig Heino. Bei „Herr Kramm“ reagiere ich gar nicht. Das ist mein Geburtsname, aber jeder, der mich kennt, sagt Heino zu mir.
Alles klar. Heino, wo erwischen wir Sie gerade?
Heino: In Kitzbühel, meinem Zweitwohnsitz, der Heimat meiner Frau. Dort kann ich mich am besten vorbereiten auf meine neue CD.
Wie geht es Ihnen? Ihr Management berichtete von einer Zahn-OP. . .
Heino: Ach ja, mir ist ein Zahn herausgebrochen, und da kommt nun ein neues Implantat rein. Aber alles halb so wild: Das macht doch heute schon der Lehrling!
Das heißt: Bis zum Kirmes-Start ist alles wieder gut?
Heino: Dann ist alles paletti!
Kennen Sie die Cranger Kirmes?
Heino: Ja, ich kenne die Kirmes, ich kenne Wanne-Eickel. Zwei-, dreimal bin ich auf der Kirmes aufgetreten. 1960 oder 1961 muss mein erstes Gastspiel auf der Cranger Kirmes gewesen sein, damals noch als Mitglied des Trios OK Singers. Da habe ich Schlager gesungen, von Peter Alexander, Rene Carol, Freddy Quinn – alles, was damals aktuell war. Und das sehr erfolgreich.
Was dürfen wir zum Crange-Start von Ihnen erwarten?
Heino: Erst mal Stücke aus meinem neuen Album „Mit freundlichen Grüßen“. Also „Sonne“ von Rammstein, „Junge“ von den Ärzten oder „Ein Kompliment“ von „Sportfreunde Stiller“ – also eine ganze Palette an Liedern von dieser Platin-CD.
Und was ist mit Ihrer guten, alten Volksmusik?
Heino: Doch, doch! Die gebe ich auch zum Besten, die kommen dann zum Schluss. Darauf warten doch die Zuschauer. Die jungen Leute rufen schon „Enzian, Enzian“ oder „Barbara, Barbara“! Und natürlich kriegen sie das dann auch serviert.
Sie sind gebürtiger Düsseldorfer. Dort gibt’s die Rhein-Kirmes. Da sind Sie doch sicherlich mit der Kirmes aufgewachsen?
Heino: Ja natürlich, aber nicht nur mit der Rheinkirmes. Damals gab es noch Kirmes in den Stadtteilen. Ich komme aus Oberbilk, und als ich mit zehn, elf Jahren auf die Kirmes nach Oberbilk gegangen bin, gab mir meine Mutter 5 Mark. Auf der Kirmes gab es Schiffschaukel, Kettenkarussell und ein kleines Autoscooter, und das alles kostete nur jeweils 10 Pfennig. Dann habe ich mir noch türkischen Honig oder Zuckerwatte geholt, und am Ende bin ich noch mit drei Mark nach Hause gekommen.
Gehen Sie heute noch auf eine Kirmes?
Heino: Nein, dazu fehlt mir die Zeit. Natürlich habe ich Auftritte wie auf Crange, den Canstatter Wasen oder dem Oktoberfest, aber anschließend geht es dann auch meist direkt weiter.
Sagen wir, Sie hätten Zeit und Muße für den Rummel. Wo würden Sie stehen bleiben?
Heino: Wenn gezaubert würde. Bei einer Zauber-Vorführung wäre ich dabei, das war schon als Kind so. An einem Getränkestand würde ich Wasser trinken, da ich jetzt Anti-Alkoholiker bin, und dort, wo man schön sitzen kann, ein Tässchen Kaffee trinken. Was das Essen angeht, da würde ich zum lecker Frikadellchen oder lecker Kotelett greifen.
Eingangs sprachen Sie von Ihrer neuen CD, auf die Sie sich vorbereiten. Was gibt es als nächstes von Ihnen?
Heino: Geplant ist die CD für September/Oktober. In der Zwischenzeit ist aber noch ein riesengroßes Projekt auf mich zugekommen, vielleicht kommt die CD dann erst im Januar/Februar heraus, mal gucken. Was das Projekt angeht, da kann ich aber noch nichts verraten.
Und die CD?
Heino: Da kann es sich nur um was Modernes handeln!
Wer Heino in der Bayernfesthalle erleben möchte, kann live und kostenlos dabei sein. Voraussetzung: eine frühe Anreise. Der Fassanstich ist um 14 Uhr. Es gibt noch einige Stehplätze, heißt es beim Stadtmarketing Herne.