Herne. . „Bald geht es endlich los“, freut sich Oberbürgermeister Horst Schiereck. Schausteller-Chef Albert Ritter führt mit einem historischen Hanomag-Trecker die Oldtimer-Parade an.

Für den Präsidenten des Deutschen Schaustellerbundes findet die Cranger Kirmes vor der Haustür statt, quasi auf seinem Ritter-Gut. Und hier steht auch Albert Ritters jüngste Errungenschaft, ein Geschenk seiner Tochter und seines Schwiegersohnes zum 60. Geburtstag. Der Hanomag-Trecker Baujahr 1956 gehörte einst der Geisterbahn-Familie Fellerhoff und führt am Kirmes-Montag die weltweit erste Oldtimerparade mit historischen Fahrzeugen aus dem Schaustellerwesen an - mit Ritter am Lenkrad, dem das Herz jetzt schon höher schlägt.

Überhaupt spürt man es schon jetzt vibrieren auf dem Platz zwischen Cranger Kirche und Rhein-Herne-Kanal. Neugierige schauen sich um, stärken sich am Imbissstand von Yvonne Ritter und in zwei weiteren Biergärten, die schon im Vorfeld des Highlights im Kalender Hernes von 11 bis 22 Uhr öffnen. Schräg gegenüber lächelt der Riesen-Bayer mit Maßkrug bereits bierselig am Festzelt. Kinderkarussell, Glückshaus und Geisterbahn scheinen sehnlichst darauf zu warten, dass der Rummel endlich beginnt. Genauso wie Oberbürgermeister Horst Schiereck (SPD), der am Freitag mit Kirmesorganisatoren bei Kaffee und Brötchen frohlockte: „Jetzt geht’s endlich bald los!“

"Kuschelige, kleine Familienkirmes"

Wobei es bei der Bewertung von Größe und Charakter der Cranger Kirmes unterschiedliche Einschätzungen gibt. Werner Friedhoff, Leiter des Fachbereiches öffentliche Ordnung, ordnet die zehntägige Veranstaltung als „kuschelige, kleine Familienkirmes mit ein bisschen mehr von allem“ ein. OB Schiereck sieht die Kirmes „schon in der Nähe zum Oktoberfest“ und Ritter sogar als „größte Kirmes in Deutschland, wir haben mehr Schausteller als in München“.

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Später als sonst seien etliche Schausteller angereist, berichtet Sabine Marek, die für die Stadt seit 20 Jahren die Plätze verteilt. Die Rheinkirmes in Düsseldorf sei abgesoffen, nur mit Mühe hätten viele Betriebe ihre Gerätschaften aus dem Schlamm ziehen können.

Wann die Paraden bei der Cranger Kirmes laufen

Die Oldtimerparade am Montag, 4. August, zeigt 45 Schätzchen und bringt Kirmes-Nostalgie mit auf dem Zug über die Dorstener und die Rathausstraße. Bereits am Samstag, 2. August, zuvor bewegt sich der altbekannte Umzug mit 69 Festwagen, 22 Fußgruppen, elf Festwagenmit Fußgruppen und sogar einer Fahrradgruppe ab 10.30 Uhr vom St. Jörgen-Platz in Eickel durch die Wanne-Eickeler Straßen in Richtung Kirmesplatz.

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Los geht es – echte Cranger-Kirmes-Fans haben es längst in ihren Terminkalender eingetragen – bereits am Donnerstagmorgen, 31. Juli, mit dem Pferdemarkt auf Gut Steinhausen an der Stadtgrenze und für die Durstigen und Feierlaunigen am Abend im Bayernzelt. Dort will bekanntlich auch Heino am Freitag, 1.August, rocken, aber nicht nur Rammstein. Am „Blauen Enzian“, das verspricht er, kommt keiner vorbei.