Herne. Das Magazin Focus hat am Montag ein neues Städteranking veröffentlicht. Herne belegt unter 402 Kommunen und Kreisen den vorletzten Platz. Hinter der Revierstadt liegt nur noch Frankfurt/Oder. Thomas Nückel (FDP) übt harsche Kritik an der Studie, ist sich aber auch der typischen Probleme bewusst.
Das nächste Städteranking, der nächste Tiefschlag: Das Magazin Focus führt Herne in einem großen „Regionen-Check“ auf Rang 401. Die Stadt belegt damit bundesweit den vorletzten Platz, die rote Laterne hat Frankfurt/Oder. Bei der Studie wurden die Kategorien „Sicherheit/Risiken, Jobs, Wohlstand, Kosten, Wohnraum/Infrastruktur und Demografie/Gesundheit“ für die Wertung herangezogen. Durchgeführt wurde das Deutschland-Ranking von einem Team um den Sozialforscher Wolfgang Steinle (Köln), der laut Focus „Tausende von Daten“ gesammelt und untersucht habe.
In einer ersten Reaktion auf das Ranking geht der Herner FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Nückel hart ins Gericht mit den Verfassern der Studie: Allein die Wertung der Kriterien sei „schon ziemlicher Stuss“, da verglichen werde, was nicht vergleichbar sei, so der Liberale. Landeshauptstädte wie Mainz, München, Düsseldorf oder Wiesbaden seien schon immer geborene Sieger.
Umliegende Städte schneiden kaum besser ab
„Herne liegt umzingelt von guten Verkehrsanbindungen. Theater und Museen in der Region erreicht man in der Regel in unter 20 Minuten. Völlig außer Acht gelassen wurde auch, dass es schöne Jugendstilimmobilien und hochwertige Neubauten mit unschlagbar günstigen Mieten gibt“, so Nückel. Die Langzeitarbeitslosigkeit sei zwar ein großes Problem. Davon seien aber auch die umliegenden Städte betroffen. Der Strukturwandel sei falsch und mit zu wenig Dynamik angepackt worden, so der Politiker. „Herne muss einfach Hauptstadt des Ruhrgebiets werden, dann klappt es auch mit dem Städteranking“, erklärt der Liberale mit einem Augenzwinkern.
Zum Vergleich: Der Kreis Recklinghausen belegt Rang 377, Gelsenkirchen 384 und Bochum 387.