Herne. . Mit einer neuen Behandlungsmethode im Marienhospital Herne soll das Schlaganfallrisiko bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen auf das Niveau der Normalbevölkerung gesenkt werden. Zwei Männer mit Vorhofflimmern erhielten jetzt so genannte Vorhofohrschirmchen.
Im Universitätsklinikum Marienhospital Herne ist jetzt erstmals ein neues Verfahren zur Verhinderung von Vorhofflimmern bei Herzpatienten angewandt worden: Zwei Männer, die seit Jahren unter dieser besonderen Form von Herzrhythmusstörungen litten, erhielten so genannte Vorhofohrschirmchen (Vorhofokkluder), mit denen sich das Vorhofohr verschließen lässt. In diesem Vorhofohr können sich bei Patienten mit Vorhofflimmern Blutgerinnsel bilden, die das Schlaganfallrisiko erhöhen.
Die übliche Behandlungsmethode bei Vorhofflimmern besteht in einer Medikamententherapie mit Blutverdünnern, zum Beispiel Marcumar. Diese Blutverdünner können jedoch bei manchen Patienten zu Unverträglichkeiten und zu unerwünschten Blutungen führen, zum Beispiel im Gehirn und Magen. Deshalb nehmen manche Patienten keine Medikamente und riskieren einen Schlaganfall.
Schlaganfallrisiko sinkt auf Niveau der Normalbevölkerung
Beim Einsatz des Schirmchens entfallen solche Komplikationen. Das Schirmchen wird von der Leiste aus mit einem Katheter an die betreffende Stelle ins Herz gebracht. Nach dem Eingriff, so das Marienhospital, sinke das Schlaganfallrisiko ohne weitere Medikamente auf das Niveau der Normalbevölkerung. „Mit diesem Schirmchen“, so Oberarzt Dr. Prull, der an den beiden ersten Eingriffen im Marienhospital beteiligt war, „bricht ein neues Zeitalter in der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern an.“ Die beiden Herner Patienten konnten nach zwei Tagen beschwerdefrei das Krankenhaus verlassen.