Herne. . Die Steag plant den Ausbau des Standortes in Herne. Es soll eine Erdgasleitung zum Heizkraftwerk in Baukau verlegt werden. Die Trasse soll von Oer-Erkenschwick über 22 Kilometer zum Kraftwerk verlaufen. Ende des Monats wird das Konzept den Trägern öffentlicher Belange vorgestellt.
Der Kraftwerksbetreiber Steag entwickelt seinen Herner Standort weiter: Das Unternehmen hat ein Raumordnungsverfahren zum Bau einer Erdgasleitung zum Heizkraftwerk in Baukau eröffnet. Ende des Monats findet beim Regionalverband Ruhr (RVR) in Essen eine sogenannte Scoping-Konferenz statt, bei der den Trägern öffentlicher Belange das Vorhaben vorgestellt wird.
Die Trasse soll von Oer-Erkenschwick über 22 Kilometer zum Kraftwerksstandort verlaufen und lediglich auf dem südlichsten Abschnitt Herner Gebiet berühren.
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Eine Investitionsentscheidung für ein Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) ist allerdings noch weit entfernt und keinesfalls sicher. „Der Kraftwerksbetreiber Steag ... plant vor dem Hintergrund der aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Kraftwerksstandort Herne für erdgasbefeuerte Kraftwerksanlagen vorzubereiten und frühzeitig die Genehmigungsvoraussetzungen hierfür zu schaffen“, heißt es in den Unterlagen des RVR.
„Möglichkeiten offen halten“
Ganz ähnlich äußert sich auch Steag-Sprecher Jürgen Fröhlich auf WAZ-Anfrage. Der Standort Herne habe einen besonders hohen Stellenwert, weil eine vollumfängliche emissionsrechtliche Genehmigung für einen neuen Steinkohlekraftwerksblock vorliege. Darüber hinaus habe Baukau für die Fernwärmeversorgung eine zentrale Bedeutung. „Wir halten uns mit der Standortentwicklung die konkreten Möglichkeiten offen, bei Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitere Verfahrensschritte, sowohl für einen Steinkohleblock als auch für eine mögliche GuD-Anlage einleiten zu können“, so Jürgen Fröhlich.
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Die Steag steht wirtschaftlich unter Druck, weil auf Grund des Vorrangs für Ökostrom Steinkohlekraftwerke seltener in Betrieb sind. Steag-Geschäftsführer Joachim Rumstadt hatte im Interview mit der WAZ betont, dass auch in Zukunft konventionelle Kraftwerke gebaut werden müssten. „Da wollen wir bereitstehen, auch mit neuen Gas- und Dampfkraftwerken“, so Rumstadt am 21. Dezember in der WAZ. Am Standort Herne würden 20 Millionen Euro investiert, um seine Schlüsselfunktion - gerade bei der Fernwärme - zu stärken.