Herne. . Das Herner Jobcenter startet ein neues Projekt: Das „Herner Modell - Kombilohn“ soll dazu beitragen, dass Langzeitarbeitslose wieder Fuß fassen auf dem Arbeitsmarkt. Bundesagentur-Chef Heinrich Alt überzeugte sich vor Ort von der Idee.

Fürs bundesweit bekannt gewordene „Herner Modell“ hat das Jobcenter nun auch Lob von allerhöchster Stelle erhalten: Bei einem Besuch in Wanne-Eickel hätten Bundesagentur-Chef Heinrich Alt und Martin Weiland, Referatsleiter im Bundesarbeitsministerium, dieses Projekt gewürdigt, berichtete Sozialdezernent Meinolf Nowak dem Sozialausschuss. Kein Grund fürs Jobcenter, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: Die Behörde steht mit zwei weiteren innovativen Maßnahmen in den Startlöchern.

Der Sozialausschuss hat einstimmig die Einführung eines „Herner Modells – Kombilohn“ beschlossen. Und: Das in einigen Bausteinen bereits umgesetzte „Bündnis für Familien“ soll in Kürze auch offiziell an den Start gehen.

Nachhaltigkeit von Integration stärken

Langzeitarbeitslose mit mehren Vermittlungshemmnissen, die ohne eine zusätzliche Förderung keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten – das ist die Zielgruppe beim neuen Kombilohn-Projekt. Das Konzept: Arbeitgeber sollen durch die Übernahme der Lohnkosten für die Dauer von einem Jahr dazu animiert werden, zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für diese Zielgruppe zu schaffen. Nach Ablauf dieses Jahres muss der Arbeitgeber den jeweiligen Mitarbeiter für mindestens sechs Monate weiterbeschäftigen. „Wir wollen mit diesem Modell die Nachhaltigkeit der Integration steigern“, so Dezernent Nowak.

100 Langzeitarbeitslose sollen 2012 auf diese Weise in eine Beschäftigung vermittelt werden, die „zu tariflichen oder ortsüblichen Bedingungen“ entlohnt werden soll. Die Kosten tragen das Jobcenter und die Kommune. Für die Stadt ein Nullsummenspiel: Sie spart bei Teilnehmern die Kosten für die Unterkunft ein.

Einen Schritt weiter ist das Jobcenter bereits beim „Bündnis für Familien“. Wie berichtet sollen bzw. sind bereits Strukturen geschaffen worden, die eine Rückkehr Alleinerziehender in den Berufe ermöglichen. Dieses Projekt soll in Kürze öffentlich beworben und forciert werden – unter anderem durch die direkte Ansprache von Betrieben, so Jobcenter-Chef Karl Weiß.