Herne. Das Bündnis Herne ist ausgezeichnet worden: für sein herausragendes Engagement für die Demokratie. Es bekam die erste „Berta Schulz Medaille“.

Viel Lob für das Bündnis Herne: Es hat die neu geschaffene „Berta Schulz Medaille für Demokratie“ vom SPD-Unterbezirk Herne überreicht bekommen. Diese Ehrung würdige das herausragende Engagement des Vereins für die Förderung demokratischer Werte und den Einsatz für eine solidarische Gesellschaft in Herne, heißt es.

Wie das Bündnis berichtet, wurde die Auszeichnung beim SPD-Familienfest im Schlosspark Strünkede am Sonntag, 26. Mai, übergeben. Hernes SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering übergab die Medaille. In ihrer Laudatio habe sie die historische Bedeutung von Berta Schulz hervorgehoben, die ab 1920 im Reichstag als eine der ersten Frauen im Parlament für die Demokratie gekämpft habe. Besonders habe sie an den mutigen Widerstand von Berta Schulz gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis erinnert, was sie zu einer wichtigen Figur in der Tradition der Herner SPD gemacht habe.

Müntefering habe zudem die Wichtigkeit betont, das Engagement für die Demokratie fortzuführen und diejenigen zu unterstützen, die sich heute für demokratische Werte einsetzten. Die 44-Jährige habe das Bündnis Herne für seine aktive Rolle seit 2019 gelobt, insbesondere während der Corona-Pandemie, „als es gegen Schwurbler und Nazis mobil machte und überregional Aufmerksamkeit erregte“, so der Verein weiter.

Hernes SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (mit Mikro) überreichte Vertreterinnen und Vertretern des Bündnis Herne im Beisein von Parteimitgliedern die „Berta Schulz Medaille für Demokratie“.
Hernes SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (mit Mikro) überreichte Vertreterinnen und Vertretern des Bündnis Herne im Beisein von Parteimitgliedern die „Berta Schulz Medaille für Demokratie“. © Berzan Gök

Herne: Gründung war Antwort auf Aufmärsche der „Besorgten Bürger“

Zum Bündnis: Im Sommer 2019 schlossen sich Privatpersonen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Parteien, Gewerkschaften, Glaubensrichtungen, Institutionen, Vereinen und Verbänden zum Bündnis Herne zusammen. Ihr Ziel: Flagge zeigen gegen Aufmärsche selbst ernannter „Besorgter Bürger“ und ihre ausländerfeindlichen Inhalte. Dieser Zusammenschluss gegen Rechts blieb auch nach dem Ende der Aufmärsche zusammen, nun ist er ein Verein. Das Bündnis Herne, so heißt es weiter, erhielt neben der Medaille, die vom Künstler Heinrich Brockmeier gefertigt wurde, auch eine finanzielle Unterstützung von 250 Euro zur weiteren Finanzierung seiner Aktivitäten.

In ihrer Dankesrede habe sich Cordula Vordenbäumen vom Bündnis Herne tief bewegt gezeigt: „Berta Schulz – Wow! Das ist eine große Ehre für uns, unter diesem Namen für unser Engagement ausgezeichnet zu werden. Vielen Dank im Namen aller Aktiven des Bündnis Herne!“ Sie habe die Bewunderung für die Standfestigkeit von Berta Schulz gezeigt, die 1933 gemeinsam mit ihrer sozialdemokratischen Fraktion gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, obwohl ihr die Konsequenzen bewusst gewesen seien. Vordenbäumen rief dazu auf, aktiv gegen Rassismus und menschenfeindliche Ideologie einzutreten und unterstrich die Notwendigkeit, dass demokratisch gesinnte Menschen gemeinsam für den Fortbestand der Demokratie kämpfen müssten: „Wir betrachten es daher als unseren Auftrag und unsere Verpflichtung, Gesicht und Flagge zu zeigen, wenn in Herne antidemokratische Akteure ihr Unwesen treiben.“

So sieht sie aus, die Berta-Schulz-Medaille.
So sieht sie aus, die Berta-Schulz-Medaille. © Bündnis Herne

Das Bündnis Herne habe seine Danksagung mit dem Versprechen verbunden, sich auch weiterhin stark gegen Demokratiefeinde zu machen und bat außerdem um Unterstützung im Kampf für die freiheitlich demokratische Grundordnung. „Egal ob ihr unsere Aufrufe teilt, zu unseren Veranstaltungen kommt, bei den Aktionen unterstützt oder sogar dem Verein beitretet - wir müssen sichtbar viele sein, um AfD und Co. zu zeigen, dass sie nicht für die Mehrheit der Bevölkerung sprechen“, so der abschließende Aufruf in der Dankesrede von Cordula Vordenbäumen. M.M.