Herne. Beinahe wäre ein Werk des Künstlers Heinrich Brockmeier verschrottet worden. Doch es wurde gerettet und bekam in Herne einen neuen Platz.
Beinahe wäre ein Kunstwerk des Künstlers Heinrich Brockmeier verschrottet worden. Doch mit persönlichem Engagement wurde es gerettet und steht nun an einem Ort in Herne, der prägend für die Kunst in der Stadt ist.
1991 wurde die „Tragische Figur“ von Heinrich Brockmeier neben dem Eingang des Verwaltungsgebäudes des Unternehmens Ter Hell Plastic an der Bochumer Straße aufgestellt. „Das ist so ein typisches Werk von mir aus dieser Zeit“, erzählt der Künstler. Es zeigt Fragmente von verschiedenen Personen, die reliefhaft aus dem Blech getrieben sind.
Heinrich Brockmeier stellt menschliche Körper dar, die sich ganz auf ihre ausdrucksstarke Gestik und Körpersprache konzentrieren. Eine der Figuren regt sich mit hoch erhobenem Fuß nach oben. Den Kopf hat sie tief zur Seite geneigt. Von den anderen Beiden ist nur der Oberkörper und ein Bein zu sehen. Für Alexander von Knorre, der ehemalige Herner Museumsdirektor, drückt die Arbeit die Ohnmacht des geschundenen Menschen aus.
Als vor sechs Jahren das Gebäude mit dem Werk von Heinrich Brockmeier verkauft wurde, wollte der neue Besitzer das Kunstwerk einfach verschrotten. Das ging dem ehemaligen Ter-Hell-Chef Heinz-Günter Sauerhoff zu weit. Er machte sich auf die Suche nach einem neuen Standort - und landete bei Jens Blome, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Künstlerzeche. Gemeinsam fand man einen geeigneten Platz an der Fördermaschinenhalle. Der Lions Club Herne- Emschertal konnte als Förderer gewonnen werden.
Künstler reinigte und restaurierte das Werk,bevor es zur Herner Künstlerzeche Unser Fritz umzog
Bevor das Werk zur Künstlerzeche umzog, war ein Zwischenstopp im Atelier von Heinrich Brockmeier in Recklinghausen notwendig. Der hat sein Relief aus Kupferblech gereinigt, gründlich restauriert und witterungsbeständig überarbeitet. Jetzt hat Oberbürgermeister Frank Dudda das Werk als Geschenk für die Stadt Herne im Empfang genommen.
„Das ist ein schönes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement und für die Vernetzung in unserer Stadt,“ freut er sich. An der Fördermaschinen-Halle hängt das Werk jetzt in luftiger Höhe, genau in einem durch die Architektur vorgegebenem Feld. „Als ob die Fassade dafür gemacht ist“, stellt Dudda fest. Auch Heinrich Brockmeier ist mit dem neuen Standort zufrieden. Die Arbeit ist schon von weitem aus zu sehen und wird demnächst noch extra beleuchtet.