Herbe. In Herne wird jetzt noch stärker geblitzt: Die Stadt hat einen „Superblitzer“ in Betrieb genommen. Er ist auch nachts im Einsatz.
Die Stadt Herne hat einen neuen Blitzer in Betrieb genommen - einen Blitzanhänger, auch „Panzerblitzer“ genannt. Er soll an Gefahrenstellen eingesetzt werden.
Mit dem neuen Blitzer will die Stadt „weiter gegen Raserei im Straßenverkehr vorgehen und so die Verkehrssicherheit erhöhen“, heißt es in einer Mitteilung. Konkret sollen damit „Gefahrenstellen im Stadtgebiet dauerhaft kontrolliert werden“, so eine Stadtsprecherin. Die Anlage sei Ende April geliefert worden und seit einigen Tagen im Einsatz.
Bislang hatte die Stadt vier Messfahrzeuge im mobilen Einsatz. Im Vergleich dazu könne der neue Blitzanhänger dauerhaft und auch nachts den Verkehr überwachen - und stelle damit eine Ergänzung zu den bisherigen Messfahrzeugen dar. Die Anschaffungskosten lägen bei etwa 280.000 Euro.
Durch Geschwindigkeitskontrollen der Stadt sind nach Angaben der Verwaltung im vergangenen Jahr 73.355 Fahrzeuge geblitzt worden, dadurch nahm das Rathaus rund 2,74 Millionen Euro ein. Zum Vergleich: 2022 gab es 70.054 Fälle, und es wurden Bußgelder in Höhe von rund 2,44 Millionen Euro für Geschwindigkeitsverstöße festgesetzt. Angaben zu möglichen Einnahmen durch den neuen Anhänger könne die Stadt noch nicht machen, hieß es zuletzt, da es noch keine Erfahrungswerte gebe. Bußgelder seien sehr stark vom Aufstellungsort und dem Verhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmer abhängig. Die Stadt Gladbeck, die sich jüngst für das Leasen eines Panzerblitzers entschieden hat, ging in einer Vorlage für die Politik von monatlich rund 1000 Fällen aus. Das würde 400.000 bis 450.000 Euro pro Jahr in die Stadtkasse spülen, hieß es.
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Der „Panzerblitzer“ wird am Straßenrand abgestellt und kann somit - anders als bei den bisherigen mobilen Radarmessungen der Stadt - ohne Personal den Verkehr überwachen. In Nachbarstädten wie Recklinghausen und Bochum - dort zuletzt häufig auf der Herner Straße - wird der Anhänger bereits genutzt. Die Verkehrswacht Wanne-Eickel sagte zuletzt, dass der Anstieg bei den Bußgeldern darauf zurückzuführen sein könnte, dass an Stellen geblitzt worden sei, an denen es nicht zwingend erforderlich gewesen wäre. Als Beispiel nannte Verkehrswacht-Chef Heinrich Hendricks die Dorstener Straße. Es sollte stärker an Gefahrenstellen kontrolliert werden, beispielsweise vor Schulen, so sein Appell.