Herne. Drei Familiengenerationen, fünf Millionen Euro Investition, über 130 Mitarbeitende - das sind nur einige Rahmendaten des Haranni Dental Zentrums.

Noch führen größtenteils die Handwerker Regie, an vielen Stellen wird noch Boden verlegt oder gestrichen. Doch in wenigen Wochen übernimmt das Familienunternehmen von Prof. Dr. Rolf Hinz und eröffnet in Herne-Mitte das „Haranni Dental Zentrum“.

Erstmals alle Hinz-Unternehmen unter einem Dach

Das ist vielen Hernerinnen und Hernern als Haranni Clinic ein Begriff. Hinz hat es vor 22 Jahren an der Schulstraße eröffnet. Dort sind bereits die Praxis „Haranni Zahnmedizin“ und die Fortbildungseinrichtung Haranni-Academie beheimatet. Nach dem Auszug des Schlafmediziners Josef Wiemann und des Schönheitschirurgen Dr. Darius Alamouti nutzte die Familie die neuen räumlichen Potenziale, um erstmals in der über 60-jährigen Firmengeschichte alle Hinz-Unternehmen unter einem Dach zu vereinen: Hinzu kommen nun die Kieferorthopädische Praxis Prof. Hinz & Partner, die zuvor ihren Sitz an der Körnerstraße hatte, sowie das Dr. Hinz KFO-Labor, das von der Mont-Cenis-Straße an die Schulstraße zieht. Damit entsteht nach den Worten der Familie auf rund 1500 Quadratmetern ein bundesweit einmaliges Kompetenzzentrum, wobei der kieferorthopädische Schwerpunkt erhalten bleibe.

Das kieferorthopädische Fachlabor hat sich bereits eingerichtet und die Arbeit aufgenommen.
Das kieferorthopädische Fachlabor hat sich bereits eingerichtet und die Arbeit aufgenommen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Für den Umbau, der rund 16 Monate in Anspruch genommen hat und in wenigen Tagen vollendet sein soll, hat die Familie rund fünf Millionen Euro investiert. Alle Räumlichkeiten wurden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, unter anderem wurde die komplette Heizungsanlage auf Fernwärme umgestellt. Die Vorteile lägen auf der Hand, so Ingo Paeske bei der Präsentation des HDZ: Die kurzen Wege ermöglichten einen schnellen Austausch der Unternehmen untereinander. Die Familie bezeichnet dieses Großprojekt auch als Bekenntnis zum Standort Herne. Gründer Prof. Rolf Hinz (96): „Wir sind seit mehr als sechs Jahrzehnten in Herne fest verankert. Diese Tradition setzt meine Familie jetzt mit innovativen Ideen fort. Darauf bin ich sehr stolz.“

Pro Tag können mehr als 300 Patientinnen und Patienten behandelt werden

Das kieferorthopädische Labor hat sich bereits bereits häuslich eingerichtet und die Arbeit aufgenommen, die Einrichtung der kieferorthopädischen Praxis ist auf der Zielgeraden. Wenn die Behandlungen starten, können täglich mehr als 300 Patientinnen und Patienten von mehr als 20 Kieferorthopäden und Zahnärztinnen behandelt werden. Darunter wird dann mit Eva Heise und Alexandra Paeske (die noch studiert) auch die dritte Hinz-Generation sein.

Blick in einen Schulungsraum der Fortbildungseinrichtung „Haranni Academie“.
Blick in einen Schulungsraum der Fortbildungseinrichtung „Haranni Academie“. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Und hat der Gründer auch noch ein Büro im Haranni Dental Zentrum? Nein, antwortet Rolf Hinz auf Nachfrage der Herner WAZ-Redaktion. Allerdings sei er im Homeoffice immer noch aktiv und beschäftige sich auch mit seinen 96 Jahren mit Neuentwicklungen. Eine werde er in den kommenden Monaten vorstellen, so Hinz.

Standort an der Körnerstraße verwandelt sich in betriebliche Großtagespflege

Doch das Familienunternehmen hat sich nicht allein auf den Umbau beschränkt, sondern den kleinen Dominoeffekt des Umzugs genutzt, um den Standort an der Körnerstraße umzuwandeln - in Hernes erste Betriebs-Großtagespflege. Dr. Kathrin Paeske-Hinz sieht diesen Schritt in Zeiten des Fachkräftemangels als Instrument der Mitarbeiterbindung. „Mit der Einrichtung fördern und unterstützen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unser Ziel ist eine langfristige Bindung unseres tollen Teams an unser Unternehmen.“

Im Erdgeschoss und im Außenbereich soll für Kinder von Mitarbeitenden eine U3-Betreuung angeboten werden. Dafür stehen insgesamt neun Plätze zur Verfügung, in Absprache mit der Stadt Herne sollen zwei qualifizierte Tagesmütter die Betreuung übernehmen. Nach dem entsprechenden Umbau ist die Inbetriebnahme für den Spätherbst anvisiert.