Herne. An diesem Samstag stieg in Herne die Tanzdemo „Bass gegen Hass“. Ein Lkw mit DJs fuhr voraus, dahinter sollte die Meute tanzen.
Dem Aprilwetter zum Trotz: In Herne stieg an diesem Samstag, 20. April, eine Tanzdemo: Ein großer Lastwagen, beladen mit Musikanlage und zwei DJs, rollte durch die Innenstadt. Dahinter sollten sich möglichst viele Menschen einreihen und tanzen. Das Motto lautete: „Bass gegen Hass“. Leider kam es dann zu einer Panne: Zu dem Bericht geht es hier.
Hier geht es zum Vorbericht der Veranstaltung:
Mit der Veranstaltung will das Kulturell-Alternative Zentrum (KAZ) ein Zeichen setzen: Die antifaschistische Initiative lädt zu der Tanzdemo ein. 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien angemeldet worden, so das KAZ. Treffpunkt ist ab 16 Uhr der Platz vor dem Herner Rathaus (Friedrich-Ebert-Platz). Von dort aus soll die musikalische Demo ab 17 Uhr durch die Innenstadt ziehen - unter anderem über Westring, Holsterhauser-, Sodinger- und Goethestraße. Vorher stünden Beiträge am Mikrofon auf dem Programm, darunter Poetry Slam. Auf dem Lkw legen die beiden DJs Daniel Radosavljevic und P-Shod auf, heißt es weiter; sie spielen Elektro-Musik. Gegen 18.30 Uhr soll der tanzende Demonstrationszug wieder auf dem Friedrich-Ebert-Platz ankommen. Bis 22 Uhr seien dann weitere Wortbeiträge geplant.
„Ob Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Ableismus oder einer der vielen weiteren Begriffe, die den Hass auf bestimmte Menschengruppen beschreiben - Hass ist allgegenwärtig und malt ein Bild unserer Gesellschaft“, heißt es in dem KAZ-Aufruf. Hinzu komme der generelle Alltagshass zum Beispiel an der Supermarktkasse oder im Straßenverkehr, der durch Stress und eine zunehmende Verrohung der Menschlichkeit entstehe. Das KAZ wolle mit der Veranstaltung ein Zeichen „für Liebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft setzen“.
Die Idee sei schon vor der Herner Anti-AfD-Veranstaltung am 26. Januar entstanden, berichtet Christoph „Issi“ Ishorst (KAZ). Damals hatte die Initiative „Schirme gegen Rechts“ - ihr gehören zahlreiche KAZ-Aktivisten an - zur Kundgebung auf dem Europaplatz mit anschließendem Demonstrationszug durch die Innenstadt aufgerufen. Trotz der kurzfristigen Einladung nahmen rund 4000 Menschen teil.
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In einer weiteren Veranstaltung legt das KAZ in Zusammenarbeit mit der DGB-Jugend - eine Premiere - den Fokus auf Faschismus und Neonazismus. Am Donnerstag, 23. Mai, ist Jakob Springfeld zu Gast im Café des LWL-Museums für Archäologie am Europaplatz in Herne-Mitte. Der Zwickauer Klima- und Antifa-Aktivist hat mit dem Journalisten Issio Ehrich das Buch „Unter Nazis“ (Quadriga Verlag) geschrieben.
Er erzählt darin seine Geschichte als junger Antifaschist in einer ostdeutschen Stadt. Es gehe um Drohungen, Gewalt und Angst, aber auch darum, „dass selbst solche Städte zu progressiven Keimzellen werden können“, heißt es in der Ankündigung.
Die Veranstaltung von KAZ und DGB-Jugend beginnt am 23. Mai um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.