Herne. „Zum Urbanus“ in Herne sollte eigentlich im Sommer schließen. Doch nun wurden Nachfolger gefunden. Wie es jetzt weitergehen wird.
Gerade noch mal Glück gehabt: Eigentlich sollte das Lokal „Zum Urbanus“ in Herne-Sodingen im Sommer schließen. Der aktuelle Pächter Valandi Angelou wird den Pachtvertrag nicht verlängern. Doch nun wurden Nachfolger gefunden - in der eigenen Familie.
Gründe, den Pachtvertrag nicht zu verlängern, gibt es für den Gastronomen einige: steigende Energiepreise, meckernde Gäste, schlechtes Personal, zu viele Auflagen. „Da verliert man die Lust“, sagt der 40-Jährige. Vor fünf Jahren hat er das Restaurant übernommen und renoviert. Jetzt noch mehr Geld reinstecken, das wolle er nicht.
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Doch das bedeutet nicht das Ende für das Restaurant. Denn: Der Bruder und der Cousin von Valandi Angelou werden das Lokal weiterführen. Die beiden haben bereits Erfahrung in der Gastronomie. Sie betreiben einen Imbiss in Essen. Da sie dort mit gutem Personal zusammenarbeiten, wollten sie nun auch das Restaurant in Herne weiterführen. Am 1. April geht es für sie los, bis zum Sommer soll der Betrieb erstmal so weiterlaufen wie bisher. Danach wollen sie dann die Speisekarte leicht verändern. Eine Idee sei es, den Fokus auf Fitnessgerichte zu setzen. So sollen auch jüngere Leute angelockt werden, erklärt Stergios Angelou (42). Fünf bis zehn Gerichte könnten dann mit Nährwert-Angaben auf der Speisekarte landen. Ansonsten würden aber natürlich die Gerichte, die gut laufen, auch weiterhin angeboten, sagt sein gleichnamiger Cousin (50). Bisher stehen beispielsweise Zanderfilet, Steak und einige vegetarische Gerichte auf der Speisekarte.
Restaurant soll sich zum Treffpunkt entwickeln
Langfristig erhoffen sich die beiden, dass aus dem Restaurant ein Treffpunkt im Stadtteil wird, in dem die Gäste gerne ihre Zeit verbringen. Bisher habe das Urbanus eher ein älteres Klientel, das wollten sie nun ändern. Neben den 80 Sitzplätzen gibt es einen großen Saal, in dem Veranstaltungen wie Hochzeiten und Taufen gefeiert werden können. In den Saal passen 200 Menschen. „Das Thema wollen wir noch weiter ausbauen“, sagt Angelou. Wer eine Feier dort feiern möchte, sollte frühzeitig den Raum reservieren, betont er.
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Neben den steigenden Preisen und zu wenig Personal habe er immer wieder mit Gästen Ärger gehabt, die auch mal online eine schlechte Bewertung hinterlassen hätten. „Das ärgert einen schon sehr“, sagt Valandi Angelou. Doch das schreckt seine beiden Nachfolger nicht ab. „Wenn es sich um konstruktive Kritik handelt, können wir damit gut umgehen“, sagt der 41-Jährige. „Daran kann man ja auch wachsen.“ Valandi Angelou macht nun erst einmal eine Pause. Wie es danach für ihn weiter geht, wisse er noch nicht. Aber in der Gastronomie wolle er bleiben, sagt er.
Bezirksbürgermeister freut sich, dass das Restaurant nicht schließt
Im Bezirk stößt der Wechsel auf großen Zuspruch. „Der neue Pachtvertrag für das Restaurant ‚Zum Urbanus‘ ist für den Stadtbezirk Sodingen eine sehr gute Nachricht, hatten wir doch alle befürchtet, dass das Restaurant zur Sommerpause für immer seine Türen schließt“, sagt Bezirksbürgermeister Mathias Grunert. Das Urbanushaus biete dank der Familie Angelou nicht nur das richtige Ambiente – mit dem vielfältigen Raumangebot verfüge das sehr gut besuchte Restaurant zugleich über ausreichend Platz für die unterschiedlichsten Festivitäten und Versammlungen und habe daher in Sodingen auch eine wichtige soziale Funktion, so der Bezirksbürgermeister.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 17 bis 22 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertage 12 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr. Adresse: Widumer Straße 23