Herne. Viele Städte haben bereits einen überdimensionalen Schriftzug in der Innenstadt. Jetzt gibt‘s auch Pläne für Herne. Wo soll er stehen?
Wo macht man ein Foto, wenn man zeigen will, dass man in Herne ist? In vielen Städten sprechen die Trends bei Social Media eine klare Sprache. „Selfie-Spots“ – große Schriftzüge mit Stadtnamen sind der sprichwörtliche Kracher. Der eine Ort fürs typische Foto scheint aber in Herne zu fehlen. Noch! Denn das Stadtmarketing hat bereits eine konkrete Idee in der Tasche, wie die WAZ auf Nachfrage erfährt.
- Herne könnte bald einen Schriftzug mit Stadtnamen bekommen
- Noch ist der Standort unklar
- Auch die Kosten stehen noch nicht fest
- Für Wanne-Eickel gibt es vorerst keine Pläne
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Herne-Schriftzug: Wo könnte er stehen? Was könnte er kosten?
„Grundsätzlich finden wir so etwas gut“, sagt Stadtmarketing-Sprecher Alexander Christian. Man habe sich beim Stadtmarketing bereits aufmerksam die Aktionen anderer Städte angesehen und selbst konkrete Pläne entwickelt. So gebe es die Idee, einen Herne-Schriftzug gut sichtbar „im Bereich Zentrum“ aufzustellen, sagt Christian.
Die Idee müsse nun noch genau ausgearbeitet werden. „Es ist noch unklar, wie teuer das wird“, sagt der Marketing-Experte. Auch bei der Wirkung der Ausgaben kann Herne in die Nachbarschaft schauen. Der Bochumer Schriftzug am Rathaus (veranschlagte Standdauer drei Jahre) hatte 100.000 Euro gekostet und für massive Kritik gesorgt. Der Steuerzahlerbund kritisierte die Ausgaben. Das dortige Stadtmarketing dagegen rechtfertigte sich damit, dass der Stadtnamens-Schriftzug ein wichtiger Baustein für Identifikation und Tourismus sei. Tatsächlich wird der Ort als Foto-Spot so eifrig genutzt wie anderswo ähnliche Bauwerke in prominenten Ferienorten.
Zeitplan: Dann könnte der Herne-Schriftzug aufgestellt werden
Der Herner Stadtmarketing will zunächst Fördermöglichkeiten klären. Das Land hatte zuletzt Fördermittel für solche und ähnliche identitätsstiftende Maßnahmen bereitgestellt, zum Teil mit Förderquoten, die einen Großteil der Anschaffungskosten abdecken. So oder so, muss und soll voraussichtlich die Herner Politik beteiligt werden, wenn es um Kosten und Standort geht.
Der 8,80 Meter breite und 2,20 Meter hohe Schriftzug in Bochum wurde in Polen handgefertigt. Für Herne müsse man noch genau überlegen, aus welchen Materialien er bestehen soll. Ziel sei natürlich, dass solch ein Bauwerk nicht gleich zerstört werde und noch zum Ärgernis werde. Auch der Standort müsste noch geprüft werden. Im Zentrum kommen grundsätzlich mehrere große Plätze zwischen Europaplatz, Rathausplatz und Robert-Brauner-Platz infrage, vielleicht auch ein ganz anderer Ort.
Die Umsetzung solle voraussichtlich im kommenden Jahr 2025 geschehen, erklärt Christian. Fest stehe, dass es erst einmal nur einen Schriftzug mit dem Namen der Gesamtstadt „Herne“ geben soll. Für „Wanne-Eickel“, das zugleich ja auch aus ein paar mehr Buchstaben bestünde, wolle man abwarten. „Wir wollen erst einmal schauen, wie das ankommt.“
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Foto in Herne: Was sind die Top-Spots für Selfies in Herne?
Dass Herne bislang gar nicht für Fotos und Selfies tauge, will Alexander Christian so nicht stehenlassen. Wer sich beispielsweise bei Instagram umsehe, finde zahlreiche Fotos, die an Herner Sehenswürdigkeiten mit sogenannten „Hashtags“ oder Standorten verschlagwortet sind. Das sei das Schloss Strünkede, der Gysenbergpark, der Rhein-Herner-Kanal, die Akademie Mont-Cenis. Ungeschlagener Spitzenreiter bei den Nennungen ist aber die Cranger Kirmes, gefolgt vom Cranger Weihnachtszauber.
Braucht Herne solch einen Schriftzug? Wo sollte der Herne-Schriftzug stehen? Diskutieren Sie mit auf unserer Facebook-Seite!