Herne. Müll, Ratten, Dreck: Anwohner ärgern sich über Problemhäuser in Herne. Die Stadt war vor Ort. Das ist das Ergebnis der Besichtigung.
Problemhäuser oder sogenannte Schrottimmobilien sind in Herne immer wieder ein Thema. So nun auch in Eickel. Die SPD-Fraktion sei von Anwohnerinnen und Anwohnern zum wiederholten Male auf die Zustände der Häuser Röhlinghauser Straße 34 und 36 sowie des Eckhauses am Eickeler Bruch 76 angesprochen worden, heißt es in einer Anfrage der SPD an die Verwaltung.
Neben dem immer schlechter werdenden Allgemeinzustand der Häuser seien die Müllcontainer aufgrund von Überfüllung ständig geöffnet. Hier seien in den vergangenen drei Monaten bereits mehrfach Ratten beobachtet worden. Laut Aussagen von Nachbarn der umliegenden Häuser befänden sich große Mengen an Sperrmüll, alte Autoreifen, Elektroschrott wie beispielsweise Waschmaschinen auf den Hinterhöfen. Der Vermieter der Gebäude sei bereits von den Nachbarn mehrfach angesprochen worden, unternehme aber bisher nichts gegen die Zustände, schildert die SPD in der Anfrage.
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Oft scheitere der Versuch einer direkten Ansprache an die Mieter durch die Nachbarschaft an der Sprachbarriere. Deshalb wollte die SPD im Bezirk Eickel nun von der Stadt wissen: Steht die Stadt mit dem Vermieter und den Mietern der Häuser in Kontakt? Welche Maßnahmen hat die Verwaltung bereits ergriffen und inwieweit werden die Zustände in diesem Bereich von den verschiedenen Fachbereichen, vielleicht auch gemeinsam, kontrolliert?
Häuser sind der Wohnungsaufsicht in Herne bekannt
Der Stadt seien die Wohnhäuser bekannt, sagte Astrid Winter von der Stabsstelle Problemimmobilien in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Eickel. Nachdem diese Häuser zunächst als Problemimmobilien galten, lägen allerdings der Verwaltung seit geraumer Zeit keine Beschwerden im Zusammenhang mit diesen Häusern mehr vor.
Anlässlich der Anfrage der SPD habe Mitte Januar eine gemeinsame Objektbegehung der Fachbereiche Bauordnung, Wohnungsaufsicht und wohnbegleitende Hilfen SOE stattgefunden. Der Wohnkomplex werde überwiegend von zugewanderten Menschen aus Bulgarien bewohnt.
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Die von Nachbarn geschilderten Zustände seien bei dem Termin nicht vorgefunden worden, so Winter. Geringfügige Müllansammlungen im Hofbereich seien dem Fachbereich Umwelt gemeldet worden. Die Müllbehälter seien stark gefüllt gewesen, jedoch habe auch die Leerung am Folgetag angestanden. Laut Auskunft von Entsorgung Herne sei die dort vorhandene Anzahl der Müllbehälter ausreichend.
Besuchsfrequenz wird für eine gewisse Zeit erhöht
Es sei zudem eine eingeschlagene Scheibe an einer Hoftür festgestellt worden, so Winter. Der Eigentümer sei daraufhin kontaktiert worden und habe die umgehende Reparatur zugesagt. Hierzu wird laut Stadt eine Nachkontrolle stattfinden.
Weitere Missstände bezüglich des Zustandes der Häuser oder Wohnungen konnten weder von der Bauordnung noch von der Wohnungsaufsicht festgestellt werden, erklärte Winter. Seitens der wohnbegleitenden Hilfen seien die Wohnhäuser in der Vergangenheit mindestens alle zwei Monate aufgesucht und eventuell vorgefundene Missstände unverzüglich bei den Bewohnerinnen und Bewohnern angesprochen worden.
Die Besuchsfrequenz könne zumindest für einen gewissen Zeitraum erhöht werden, so die Stadt. Die Vor-Ort-Besuche würden nochmals für die Sensibilisierung bezüglich der Müllentsorgung genutzt und außerdem werde auf die bestehenden integrativen Angebote der Stadt Herne hingewiesen.