Herne. Die Diakonie Herne erweitert ihr Angebot für Senioren-Wohngemeinschaften. Doch an den beiden Standorten entstehen auch Wohnungen.

Seit dem Fühjahr 2023 steht fest, dass die 12-Apostel-Kirche in Wanne-Süd keine Zukunft mehr hat. Pläne für das Areal hatte es auch schon zuvor gegeben, unter anderem sollte dort dem Vernehmen nach ein sogenanntes Boutique-Hotel etabliert werden. Inzwischen steht fest: Die Diakonie Herne will dort unter anderem Wohnungen bauen. Doch die Diakonie hat auch Pläne an einer anderen Stelle.

Zunächst zur Zeppelinstraße: Das Gebäude der dortigen 12-Apostel-Kirche soll abgerissen werden. An seiner Stelle sowie auf der freien Fläche davor werden zwei Baukörper entstehen. In einen werden zwei Senioren-Wohngemeinschaften für demente Menschen mit jeweils zwölf Plätzen einziehen. Für das zweite Gebäude sind etwa 30 barrierefreie Wohnungen geplant. Der Bauantrag sei noch nicht gestellt, so Diakonie-Geschäftsführer Jörg Kasbrink im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Das bedeutet, dass die ersten Bewohner wohl frühestens gegen Ende 2026 einziehen können. Das Investitionsvolumen könnte laut Kasbrink bei rund acht Millionen Euro liegen.

Auch in Constantin plant die Diakonie Senioren-WGs und barrierefreie Wohnungen

Deutlich weiter ist die Diakonie mit ihren Plänen für die Kronenstraße in Constantin. Die sind im Konzept fast identisch. Auch dort sind zwei Demenz-Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen sowie 26 barrierefreie Wohnungen vorgesehen, nach den Worten von Kasbrink ist in diesem Fall der Bauantrag bereits gestellt, die Fertigstellung werde für 2025 anvisiert. Zusätzlich soll dort – auf einem ehemaligen Kita-Gelände – eine weitere Diakoniestation als Ersatz für den Standort an der Altenhöfener Straße entstehen. Umfang der Baumaßnahme in diesem Fall: etwa zehn Millionen Euro. Diese Pläne fügen sich nach den Worten von Kasbrink besser in die Umgebung als frühere Pläne.

Diakonie-Geschäftsführer Jörg Kasbrink: „Wir konnten bisher keine stationäre Altenpflege anbieten. Diese Lücke füllen nun die Senioren-WGs.“
Diakonie-Geschäftsführer Jörg Kasbrink: „Wir konnten bisher keine stationäre Altenpflege anbieten. Diese Lücke füllen nun die Senioren-WGs.“ © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Bauherr und Eigentümer der Wohnanlagen in Wanne-Süd und Constantin wird – wie bereits an der Vinckestraße – die Boksteen und Tappe GbR aus Bottrop sein. Die barrierefreien Wohnungen, die entstehen, würden sich im Bereich der oberen Mittelklasse bewegen, die Ausstattung sei komfortabel und wertig, so Kasbrink. Ein Trend, der sich bei barrierefreien Wohnungen abzeichne: Sie würden kleiner, weil man im Alter nicht mehr so viel Fläche benötige. Hinzu komme, dass die Quadratmeterpreise recht hoch seien. Kasbrink setzt bei den barrierefreien Wohnungen als Obergrenze für die Kaltmiete 13,50 Euro pro Quadratmeter an.

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Die Pläne in Wanne-Süd und Constantin für die Senioren-WGs sollen das Portfolio der Diakonie im Bereich der Pflege abrunden. So bietet das Unternehmen in Herne und Wanne mit seinen Diakoniestationen bereits ambulante Pflege, dazu kommt die Tagespflege. Die dritte Facette sind Servicewohnanlagen. „Wir hatten in unserem Angebot in der Vergangenheit eine Lücke: Wir konnten bisher keine stationäre Altenpflege anbieten“ so Kasbrink. Diese Lücke füllt die Diakonie nun mit den Senioren-WGs, die offenbar im Trend liegen. Diese Wohngemeinschaften seien – auch mit Blick auf die Investition – leichter zu realisieren als Seniorenheime, weil sie kleiner seien. Charakteristisch sei auch, dass die Menschen in der WG wohnen, aber von der Diakonie ambulant versorgt werden. Mit dem Hermann-Löns-Wohnpark an der Schulstraße hat die Diakonie dieses Konzept bereits erfolgreich realisiert. Neben zwei Wohneinheiten für je zwölf Personen sind dort 45 barrierefreie Wohnungen entstanden.