Herne. Die Sperrung der A42 in Herne im Dezember ist vielen Autofahrern noch schlecht in Erinnerung. Was droht in den kommenden Monaten und Jahren noch?
Autofahrerinnen und Autofahrer werden sich in den kommenden Monaten und Jahren auf weitere Sperrungen entlang der A 42 einstellen müssen. Während es im Dezember noch hieß, dass die Termine bis zu sieben Jahre im Voraus feststehen, will sich die Bahn jetzt auf Anfrage allerdings nicht mehr auf konkrete Termine festlegen. Auch der Personenverkehr ist aktuell stark behindert.
Chaos rund um die Sperrung am dritten Adventswochenende
Das dritte Adventswochenende 2023 ist nicht nur Autofahrerinnen und Autofahrern noch in schlechter Erinnerung. Vor allem am darauffolgenden Montag ging es auf vielen Strecken im Stadtverkehr bestenfalls im Schneckentempo voran. Busse steckten im Stau. Und viele Bahnen fuhren ohnehin nicht. Die Bahn ließ eine der Brücken über die A 42 abreißen. Dafür musste die A 42 vollgesperrt werden. Die Umleitungen führten mitten durchs Herner Stadtgebiet.
„Voraussichtlich Anfang April wird die neue Stabbogenbrücke auf die neuen Widerlager aufgesetzt. An diesem Wochenende wird für den Einhub der neuen Brücke – ähnlich wie bereits im Dezember – aus Sicherheitsgründen kurzzeitig die Sperrung der Autobahn notwendig sein“, erklärt eine Sprecherin auf WAZ-Nachfrage. Im Dezember war bereits das Wochenende vom 5. bis 8. April für die Arbeiten genannt worden. Die Bahn stehe mit der Autobahn GmbH „in engem Austausch“, heißt es jetzt.
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Weitere Brücke kommt weg – mit welchen Folgen?
Das Baustellen-Schauspiel soll sich wiederholen: „Bis September 2024“ werde es einige Meter weiter östlich „ähnliche Arbeiten an der Eisenbahnbrücke der Güterzugstrecke über die Autobahn“ geben. Auch diese Brücke muss durch einen Neubau ersetzt werden. Auf die Frage nach Terminen antwortet die Bahn nicht. Stattdessen heißt es: „Über Auswirkungen auf den Straßen- und Zugverkehr werden DB und Autobahn GmbH rechtzeitig vorher über die bekannten Kanäle informieren.“ Weitere geplante Bauarbeiten nennt die Bahn auf Nachfrage nicht.
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Die Bahn muss die ohnehin marode gewordenen Brücken über der A 42 ersetzen, weil die Autobahn in diesem Bereich verbreitert wird. Das hat unter anderem etwas mit dem Ausbau des Kreuzes Herne zu tun. Der neue Tunnel Baukau, der von der A 43 auf die A 42 in Fahrtrichtung Duisburg führt, bekommt seine Ausfahrt in diesem Bereich. In Gegenrichtung beginnt künftig bereits die Abfahrt-Spur in Richtung Wuppertal auf dieser Höhe.
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Sind die Arbeiten bei der Bahn im Zeitplan
Die Bahn hatte im Dezember die westliche Brücke herausgehoben und mit dem Abriss der Stützen, der sogenannten Widerlager begonnen. Aktuell entstehen laut Bahn die neuen Widerlager. „Sie werden mit Hilfe von Bohrpfählen gegründet und dann betoniert. Parallel führt die DB noch notwendige Schweißarbeiten am neuen Brückenüberbau durch“, erklärt die Bahn-Sprecherin.
Wenn die neue Brücke, die bereits neben der A 42 liegt, eingesetzt wird, muss der Bahndamm „samt Oberbau und Oberleitung“ wieder aufgebaut werden. „Nach diesen abschließenden Arbeiten können die Züge wieder auf dieser Strecke verkehren“, erklärt die Sprecherin. „Insgesamt schreiten die Arbeiten weiterhin wie geplant voran.“
Der Tunnel Baukau ist unterdessen schon weit fertiggestellt. Er wird aber erst eröffnet werden können, wenn auch die Bahn ihre Arbeiten abgeschlossen hat und die neuen Einfädlungsspuren auf der A 42 gebaut sind. Neben der Autobahn entstehen auch neue Lärmschutzwände. Die Bahn erneuert auch die Befestigung des Bahndammes nördlich der A 42.
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