Herne. Vor Weihnachten waren viele Menschen in Herne krank. Corona spielt wieder eine Rolle. Diese Auswirkungen hat das auf die Krankenhäuser.
Lange Zeit war Corona kein großes Thema mehr, doch in den vergangenen Wochen hatten wieder viele Menschen einen zweiten Strich auf ihrem Test. Wer nicht vor Weihnachten krank war, ist es jetzt. Doch was bedeutet das für die Herner Krankenhäuser? Ist Corona dort wieder ein Thema? Und wie gehen die Krankenhäuser mit erkrankten Patienten um? Die WAZ hat nachgefragt.
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In den beiden Häusern des Evangelischen Krankenhauses in Herne-Mitte und in Eickel liegen drei Patienten mit einem Corona-Infekt, teilt Danh Vu, Verwaltungsdirektor des EvK, mit (Stand: 4. Januar). Nur eine Person von ihnen liege auf der Intensivstation. In der Woche vor den Weihnachtsfeiertagen hätten in Herne acht und in Eickel fünf Menschen mit Corona in den Krankenhäusern gelegen. „Nach den Feiertagen ist die Anzahl der stationär versorgten Covid-Patientinnen und -Patienten gesunken“, so Vu.
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Versorgung der Patienten konnte immer sicher gestellt werden
Einen deutlichen Anstieg der Krankheitsfälle innerhalb der Belegschaft sei nicht aufgetreten. „Gegenüber den anderen Jahren sind keine Auffälligkeiten festzustellen. Die Ausfälle konnten wir durch das Engagement und den Einsatz der verbliebenen Mitarbeitenden gut kompensieren, sodass die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu jeder Zeit qualitativ sichergestellt war“, erklärt der Verwaltungsdirektor.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde eine Grundimmunisierung und eine Boosterung - also insgesamt drei Impfungen - mit einem in der EU zugelassenem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 empfohlen, so Vu. Für Mitarbeitende mit Patientenkontakt werde jeweils im Herbst eine Auffrischungsimpfung empfohlen.
Zwischenzeitlich gab es während der Pandemie - wie in vielen anderen Lebensbereichen auch - eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in den Krankenhäusern. Diese Pflicht gibt es nicht mehr, allerdings habe die Hygienekommission der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft eine Empfehlung ausgesprochen, bis auf Weiteres einen Mund-Nase-Schutz bei Kontakt zu Patientinnen und Patienten zu tragen. Die Empfehlung diene zum Schutz der Patienten, aber auch zum eigenen Schutz vor respiratorischen Virusinfektionen.
Kein Anstieg der Fälle nach den Feiertagen
Sollten Patientinnen und Patienten unter Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion leiden, würden diese auf Corona getestet. Das gelte für alle Stationen, so Vu. Auch sogenannte Multiplex-PCR-Tests kommen zum Einsatz. Und zwar immer bei Patientinnen und Patienten mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion und negativem POC-Antigen-Schnellest auf SARS-CoV-2. Patienten, die keine Symptome aufweisen, werden demnach nicht getestet.
In den Krankenhäusern der St.-Elisabeth-Gruppe ist die aktuelle Corona-Lage ebenfalls nicht besorgniserregend. Einen Anstieg nach den Feiertagen habe es nicht gegeben. „Aktuell gibt es in den Herner Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe nur wenige Patienten, die positiv auf Covid-19 getestet wurden“, erklärt Sabine Edlinger, Geschäftsführerin, St.-Elisabeth-Gruppe.
Nach einem leichten Anstieg der Krankheitsfälle bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der St.-Elisabeth-Gruppe Mitte Dezember seien diese wieder deutlich rückläufig. Bei Bedarf unterstützen laut Edlinger die „engagierten Mitarbeiter“ sich hausintern, aber auch gruppenübergreifend.
Aktuell gebe es keine Überlegungen, eine allgemeine Maskenpflicht einzuführen. „Die St. Elisabeth Gruppe befindet sich jedoch in regelmäßigem Austausch mit den Gesundheitsämtern“, sagt die Geschäftsführerin. Andere Corona-Regeln für Besucherinnen und Besucher gelten derzeit in den Krankenhäusern nicht. Auch die Anzahl der Besucher ist laut Website der St.-Elisabeth-Gruppe nicht beschränkt.