Herne. Nach vielen besucherschwachen Tagen am Stück ist es am 2. Weihnachtsfeiertag auf dem Cranger Weihnachtszauber überraschend voll. Woran liegt‘s?
Endlich nach draußen: Nach mehreren Regentagen am Stück sorgt das trockene Wetter am zweiten Weihnachtsfeiertag für einen großen Andrang auf dem Cranger Weihnachtszauber. Nach Dauerregen und der günstigen Konstellation mit vier freien Arbeitstagen am Stück sehnen sich viele Menschen nach Unterhaltung.
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Rundgang ist Tradition für zwei Familien am zweiten Feiertag
„Das ist für uns Tradition am zweiten Feiertag“, sagt Bärbel Yavuz. Die 47-Jährige ist mit Kind und Kegel aus zwei befreundeten Familien auf dem Cranger Kirmesplatz unterwegs. „Wir drehen eine Runde, wir Essen etwas und schauen rum“, sagt Freundin Yvonne Altindis (37). Die Familien haben den gemeinsamen Ausflug am zweiten Feiertag schon zur Tradition gemacht. Seit mehreren Jahren (Corona-Pause ausgenommen) sei der Weihnachtszauber dabei ein willkommenes Ziel.
Nach weihnachtlicher Ruhe darf man hier nicht fragen. „Ganz ehrlich, ich bin froh, dass ich jetzt mal raus kann“, sagt Stephan Peters. Der 34-Jährige aus Herten hat es nach eigenem Bekunden nicht mehr auf dem Sofa ausgehalten. Nach so vielen ruhigen Tagen, ausgepackten Geschenken und sehr vielen Spielen mit den Kindern sei es jetzt auch mal Zeit, das Haus zu verlassen. Er sehne sich nach etwas Unterhaltung. Das erklären auch viele muslimische Familien, die zwar kein Weihnachten feiern, aber durchaus etwas für die Kirmes übrig haben.
Nach Sturmtagen: Rentierschlitten wird wieder flugbereit gemacht
Die Familien Yavuz und Altindis warten auf den Fliegenden Weihnachtsmann, der nach zwei Tagen sturmbedingter Pause vor Weihnachten endlich wieder fliegen soll. Artist Oliver Traber klettert um 16 Uhr in 23 Höhe und löst die Verzurrungen, die den Schlitten und die Rentiere vor dem selbstständigen Abflug bewahrt hatten. Ein letzter Lichtcheck am Rentierschlitten –und schon stimmt wieder alles. Der Weihnachtsmann fliegt auch nach Weihnachten über das Gelände. Die Geschichte, die zu hören ist, ist dann aber eine andere.
Was lockt am zweiten Weihnachtsfeiertag so viele Menschen in den Kirmestrubel? „Dass es nicht mehr regnet“, erklärt Familie Siebert. Die drei Frauen aus drei Generationen drehen eine Runde im Trockenen, während ein anderer Teil der Familie krank zuhause sitzt. Die Grippe- und Coronawelle macht auch über die Weihnachtsfeiertage keine Pause. Das hört man aus vielen Familien.
Schausteller zufrieden: Endlich kein Regen und mehr Publikum
Auf der Eisbahn ist so viel los wie selten in der Vorweihnachtszeit. Endlich mal keine Pfützen vom Dauerregen, den hier keiner mehr sehen mag. Auch die Karussells und Fahrgeschäfte müssen mal nicht permanent trockengewischt werden, um gleich wieder nasszuregnen. Für viele Schausteller ist es ein kleines Aufatmen. Ausgerechnet der letzte Öffnungstag vor Weihnachten am 23. Dezember war unerwartet schwach ausgefallen: Dauerregen und dazu viele Menschen, die offensichtlich nicht in Ausgehstimmung waren.
Weihnachtszauber-Chef Sebastian Küchenmeister setzt jetzt noch auf den Endspurt bis zum 30. Dezember. Zu genauen Besucherzahlen könne er noch nichts sagen, aber er freue sich über den Andrang am zweiten Feiertag. „Sobald das Wetter passt, kommen die Gäste.“ Als Open-Air-Veranstaltung sei man mehr als bei den Innenstadt-Weihnachtsmärkten auf passende Witterung angewiesen. „Das Wetter hat leider viel kaputt gemacht.“ Das gelte auch im wörtlichen Sinne. Wegen des Dauerregens musste immer wieder Technik repariert werden. Die trockenen Stunden am zweiten Feiertag entschädigen: „Das hebt auch die Stimmung bei meinen Schausteller-Kollegen.“
+++ Service: An diesen Tagen öffnet der Weihnachtzauber noch, Öffnungzeiten, etc. +++