Herne. Oliver Traber (41) ist der Fliegende Weihnachtsmann auf dem Cranger Weihnachtszauber. Weihnachten lebt die Artistenfamilie die Traditionen.
Nach der letzten Show am 23. Dezember wird Oliver Traber den Schlitten festzurren. Nicht, dass die Rentiere sich noch alleine auf den Weg machen. Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag pausiert der Cranger Weihnachtszauber kurz. Die meisten Schausteller machen sich auf den Weg nach Hause. Auch der Fliegende Weihnachtsmann hat Pause.
Der 41-Jährige Artist nutzt mit seiner Familie die Gelegenheit, die es übers Jahr gesehen nicht so häufig gibt, wenn die Trabers irgendwo zwischen Frankreich und Crange auf Jahrmärkten und Festen unterwegs sind. Die Show des fliegenden Weihnachtsmannes vom Cranger Weihnachtszauber ist seit Beginn fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes.
Traber-Weihnachts-Treffen mit Nostalgie-Orgel und Dresscode
Am ersten Weihnachtsfeiertag findet das große Traber-Weihnachts-Treffen statt. Im Selfkant bei Heinsberg feiert dann die gesamte Familie Weihnachten. Genauer gesagt ein Zweig, denn die Wurzeln der Trabers reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Die Trabers leben heute weit verteilt um die ganze Welt, viele in Schaustellerberufen, etliche als Artisten.
In einer alten und weihnachtlich-dekorierten Scheune kommen rund 20 Personen der Familie zusammen. Eine Nostalgie-Orgel spielt und es gibt auch eine Bescherung. Für das Treffen macht sich die gesamte Familie schick, erzählt Traber. Da trage man dann Hemd und Krawatte. Später werde es etwas lockerer: „Dann tragen wir das Hemd offen ohne Krawatte.“ So perfekt die Show auf dem Platz sei, so sehr lege die Familie Wert darauf, dass auch die Atmosphäre beim Feiern stimme.
Schon auf dem Weihnachtszauber Heiligabend verbracht
Das letzte Familien-Treffen in dieser Art sei schon etwas länger her. Es gab auch Jahre, in denen Traber hier auf dem Cranger Weihnachtszauber Weihnachten verbracht hat. Mit Schausteller-Kollegen und deren Kindern saßen sie dann in der Stube am Hauptplatz. Üblicherweise feiert Traber mit seiner Familie klassisch in der Heimat.
Das Familientreffen droht auch zum Weihnachtsmann-Gipfel zu werden. Oliver Traber ist nicht der einzige Traber, der als fliegender Weihnachtsmann über die Weihnachtsmärkte schwebt. Auch sein Cousin Falko Traber junior ist als Weihnachtsmann in Bochum unterwegs. In Kassel fliegt ein weiterer Traber über den Weihnachtsmarkt.
Bis 2002/2003 hat Traber als Seil-Artist gearbeitet. „Danach habe ich dann das Artisten-Kostüm gegen das Weihnachtsmann-Kostüm getauscht“, erzählt Oliver Traber. Seine ersten Auftritte als fliegender Weihnachtsmann fanden dann in Paris, unweit des Élysée-Palastes, statt. So konnte bereits der französische Präsident Trabers Show vom fliegenden Weihnachtsmann aus dem Palast bewundern. Nur bei Staatsbesuchen herrschte „Flugverbot“. Den Sicherheitsteams sei das nicht geheuer gewesen.
Gibt es bald eine fliegende Weihnachtsfrau?
Paris haben jetzt Vater und Bruder übernommen. Eine passende Nachfolgerin für sich hat Oliver Traber bereits, wenn er nicht mehr als fliegender Weihnachtsmann arbeiten möchte. Seine älteste Tochter übe bereits fleißig auf dem heimischen Drahtseil und ist jetzt schon eine geübte Seiltänzerin. Sie war schon mit im Schlitten und ihr gefalle die Arbeit, die ihr Vater macht, sehr gut. „Für sie ist aber noch etwas Zeit“, sagt Traber.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag steigt Oliver Traber dann wieder in seinen Schlitten und fliegt über den Cranger Weihnachtszauber. Nach Weihnachten? Ja, der Weihnachtsmann fragt dann die Kinder, wie ihnen die Geschenke gefallen haben und wünscht einen guten Rutsch ins neue Jahr.