Herne. Seit Oktober 2022 nutzt die Polizei in Herne die nicht unumstrittenen Taser. Wie oft diese Elektroschockpistolen bislang zum Einsatz kamen.
Im Oktober 2022 hat die Polizei in Herne sogenannte Taser - Elektroschockpistolen - eingeführt. Im Jahr 2023 kam die Waffe insgesamt 42 Mal in Herne, Bochum und Witten zum Einsatz.
Das berichtet Polizeisprecher Marco Bischoff auf Anfrage. Mit einer Aufschlüsselung nach einzelnen Städten konnte die Polizei auf Bitte der WAZ allerdings nicht dienen. Die Kreispolizeibehörde Bochum ist bekanntlich für alle drei Kommunen zuständig.
In 32 von 42 Fällen blieb es bei einer Androhung
In 32 der 42 Fälle (76 Prozent) sei es bei der „reinen Androhung“ des Distanzelektroimpulsgerätes - so die offizielle Bezeichnung - geblieben. Heißt: Bei zehn Einsätzen sei der Elektroschocker auch abgeschossen worden. Der Taser sei „ein effektives Einsatzmittel und zeigt in vielen Einsätzen eine deeskalierende Wirkung“, so Marco Bischoff. Und: Nach der Einführung im Jahr 2022 sei von Oktober bis Dezember insgesamt zu zwölf Einsätzen im Wachdienst gekommen, bei denen es in neun Fällen bei der Androhung geblieben sei.
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Unumstritten war die Einführung in Herne nicht: Grünen-Stadtverordneter und Polizeibeiratsmitglied Justus Lichau machte 2022 gravierende Bedenken gegen die „Hochrüstung mit einer weiteren Waffe“ geltend. Nach dem Tod eines Wohnungslosen (44) in Dortmund durch einen Tasereinsatz im Oktober 2022 fühlte sich der Politiker bestätigt. Auch die Herner Linkspartei sprach sich gegen die Elektroschocker bei der Polizei aus.