Herne. Taser sollen künftig auch bei der Herner Polizei eingesetzt werden. Warum ein grünes Mitglied des Kreispolizeibeirats diese Waffe ablehnt.
Der künftige Einsatz von Tasern bei der Polizei stößt in Herne nicht nur auf Zustimmung: Justus Lichau, Ratsherr und Mitglied des Polizeibeirats, ist gegen die Einführung dieser Waffe.
Er habe gravierende Bedenken gegen Taser, sagt der 21-Jährige auf Anfrage der WAZ. „Wir Grüne sind für eine moderne und gut ausgestattet Polizei. Aber wir sind gegen eine Hochrüstung mit einer weiteren Waffe.“ Die hohen Investitionen für Taser könne man besser in andere Bereiche bei der Polizei investieren.
Lichau warnt vor „tödlichen Risiken“ beim Taser-Einsatz
Lichau macht auch inhaltliche Gründe für seine Ablehnung geltend. So bestehe bei einem Taser-Einsatz gegen Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ein „tödliches Risiko“, sagt er. Und: Die Polizei sollte in schwierigen Situationen deeskalierend wirken. Bei einem im Vergleich zur Pistole harmlos wirkenden Taser könnte jedoch die Hemmschwelle sinken, diese Waffe einzusetzen.
Er habe sich bei der Zustimmung zum schwarz-grünen-Koalitionsvertrag in NRW schwer getan, weil in dem Papier auf CDU-Wunsch eine Testphase für den Taser bis 2024 festgeschrieben war. „Es muss ganz klar unser Ziel sein, dass sich der Taser ab 2024 wieder erledigt hat“, so Lichau mit Blick auf die Landes-Grünen. Schließlich: Es habe ihn gewundert, dass sich der Herner Ratsausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung vor Einführung des Tasers bei der Polizei nicht mit diesem Thema befasst habe. loc