Herne. Der Herner Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes kommt einer neuen Geschäftsstelle näher. Nun war symbolischer Spatenstich für den Neubau.
Die Geschäftsstelle des Herner Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes in Eickel ist ziemlich in die Jahre gekommen und entspricht längst nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb plant das DRK seit einiger Zeit einen Neubau. Nun war symbolischer Spatenstich.
Woher kommt eigentlich die Tradition des symbolischen Spatenstichs? Offenbar ist sie schon recht alt, bereits im alten China soll es sie gegeben haben. Und einen Spaten brauchte man in früheren Epochen tatsächlich, um eine Baugrube auszuheben. Diese mühevolle Handarbeit übernehmen längst Bagger, insofern kann die DRK-Vorsitzende Magdalene Sonnenschein das Werkzeug nach dem symbolischen Akt am Donnerstag als Andenken aufbewahren. Sie war es auch, die vor einigen Jahren das Grundstück entdeckt hat. Sie habe ein Auge auf das Areal geworfen, nachdem es bei einer Veranstaltung zur Quartiersentwicklung vorgestellt worden war, erzählt sie.
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So richtig los geht es auf dem Grundstück im Bereich Gabelsberger Straße und Harkortstraße im neuen Jahr. Dann entsteht nach den Entwürfen des Eickeler Architekten Rainer Weyers ein Neubau, der mehrere Funktionen vereint. Neben der Verwaltung sollen unter anderem ein Veranstaltungssaal und ein Küchenbereich entstehen, um alle bisherigen Dienste auch in Zukunft anzubieten. Darüber hinaus sollen aber auch Räumlichkeiten für zwei ambulant versorgte Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen entstehen, unter anderem für junge Behinderte. „So ein Angebot gibt es bislang nicht“, sagte Sonnenschein im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion.
Noch keine Pläne für die alte Geschäftsstelle
Insgesamt investiert das DRK knapp sieben Millionen Euro für den Neubau, der technisch auf dem neuesten Stand sein wird. Die Flachdächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der erzeugte Strom speist eine Wärmepumpe, sodass wenig Energie zugekauft werden muss. Die Fertigstellung wird für das Jahr 2025 angepeilt. Was danach mit dem Altbau an der Harkortstraße passiere, stehe noch nicht fest. „Es gibt noch keine Pläne, wir sind jetzt erstmal mit dem Neubau beschäftigt“, so Sonnenschein. Klar sei allerdings, dass die alte Geschäftsstelle saniert werden muss. Auch für den DRK-Standort in Herne-Mitte am Berliner Platz gebe es noch keine Überlegungen. Der soll mittelfristig aufgegeben werden. Interessenten für das Grundstück dürften sich leicht finden lassen, denn es liegt neben der bereits abgerissenen Grundschule. So ein Areal in unmittelbarer Innenstadtnähe wird gerne als Filetstück tituliert.
Zurück zur Gabelsbergerstraße, denn dort haben aufmerksame Beobachter längst zwei Baukräne gesichtet. Die Lösung: Der erste Bauabschnitt auf dem Areal ist bereits weit fortgeschritten, der Rohbau von zwei Mehrfamilienhäusern mit 15 Mietwohnungen für Seniorinnen und Senioren und zwölf für junge Familien ist abgeschlossen. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 85 und 112 Quadratmetern, die seniorengerechten Wohnungen zwischen 58 und 72 Quadratmetern. Dass alle Wohnungen barrierefrei sind, versteht sich inzwischen von selbst, Pkw-Stellplätze gibt es in einer Tiefgarage. Hinzu kommt ein begrünter Innenhof mit Spielplatz. Die Häuser selbst entstehen ebenfalls als Passivhäuser.
Schon 75 Interessenten für 27 Wohnungen
Die Vermarktung der Wohnungen solle eigentlich erst im Januar starten, so Rainer Weyers auf WAZ-Nachfrage, doch bereits jetzt lägen für die 27 Wohnungen 75 Interessensbekundungen vor. Der Quadratmeterpreis läge bei 13,80 Euro, allerdings seien die Heizkosten gering, weil es sich um Passivhäuser mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage handele. Die Häuser sollen im Juni bezugsfertig sein.