Herne. „Millionensegen“: Die Stadt Herne erhält für den öffentlich geförderten Wohnungsbau 19,5 Millionen Euro. Welche Bauprojekte dadurch profitieren.

  • Die Stadt Herne erhält für den öffentlich geförderten Wohnungsbau 19,5 Millionen Euro.
  • Hernes OB Dudda spricht von einem „Millionensegen“.
  • Zwei große Bauprojekte profitieren dadurch.

Oberbürgermeister Frank Dudda spricht von einem „vorgezogenen Weihnachtsgeschenk“ und einem „Millionensegen“: Der Stadt Herne sind 19,5 Millionen Euro Fördermittel vom Land für den öffentlich geförderten Wohnungsbau bereitgestellt worden. Das ist mehr als zweimal so viel wie in den Jahren davor. Sonst habe das Land die Stadt mit etwa 7,5 Millionen Euro bezuschusst, so Dudda.

Von dem Geld sollen unter anderem zwei große Wohnbauprojekte profitieren. Zum einen das Kaiserquartier, das derzeit in Baukau entsteht. Bei geplanten Gesamtkosten von knapp 26 Millionen Euro liege die Darlehenssumme bei 11,2 Millionen Euro. Das Bauprojekt Kaiserquartier teilt sich in zwei Bauabschnitte. Vom ersten ist bereits einiges zu sehen, für den zweiten soll nächste Woche der Spatenstich erfolgen, sagt Steven Engler von der E-Gruppe, die das Kaiserquartier baut. Dort sollen sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 88 Wohneinheiten entstehen.

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Kaiserquartier: 500 Anfragen für neue Wohnungen

Davon würden 40 Wohnungen öffentlich gefördert, die Kaltmiete liege hier bei 6,15 Euro pro Quadratmeter. Die restlichen 48 Wohnungen würden frei finanziert. Hier betrage die Quadratmeter-Miete 13,80 Euro. „Es gibt bereits 500 Anfragen für die Wohnungen.“ Die Wohnanlage umfasse unter anderem zudem 67 Stellplätze, Dachbegrünung und einen Zugang zur Dachterrasse bzw. zu einem Balkon. Durch Kita und Einkaufsmöglichkeiten könne so ein „stimmiges Wohnquartier“ entstehen, so Engler. „Dann hat man dort alles, was man braucht.“ Sollte alles nach Plan laufen, könnte das Wohnquartier im dritten Quartal 2025 fertig sein. „Wir planen mit 20 Monaten Bauzeit“, so Engler.

„Es gibt bereits 500 Anfragen für die Wohnungen“: Steven Engler von der E-Gruppe.
„Es gibt bereits 500 Anfragen für die Wohnungen“: Steven Engler von der E-Gruppe. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

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Der zweite Wohnkomplex, der durch die Förderung unterstützt wird, entsteht an der Langekampstraße 52. Die Firma Höckmann Immobilien baut auf dem Areal der früheren Heitkamp-Villa 25 Wohnungen, von denen alle öffentlich gefördert würden, erklärt Stephan Höckmann. Die Kaltmiete liege deshalb bei allen Wohnungen bei 6,15 Euro pro Quadratmeter. Die Gesamtkosten für dieses Bauprojekt lägen bei 6,6 Millionen Euro. Die Darlehenssumme liege bei 5,6 Millionen Euro.

Die Größen der Wohnungen seien unterschiedlich und durchmischt, erklärt Kirsten Süßmeier, städtische Koordinatorin für Wohnungswesen und -förderung. In Herne gebe es einen großen Bedarf an Wohnungen mit vier Zimmern für Familien und an Einzimmerwohnungen.

Öffentlich geförderte und frei finanzierte Wohnungen in einem Haus

Auf eine gute Durchmischung sei auch bei dem Bauprojekt der E-Gruppe geachtet worden, so Süßmeier. Ursprünglich sei geplant gewesen, einige der Häuser nur mit öffentlich geförderten Wohnungen und die anderen Häuser nur mit frei finanzierten Wohnungen zu bauen. Nun habe man sich aber dazu entschieden, die Art der Wohnungen in den einzelnen Häusern zu mischen. Steven Engler betont: „Der Standard ist aber in allen Wohnungen identisch.“

Dass Herne eine solch hohe Fördersumme erhalten hat, freut auch Baudezernent Karlheinz Friedrichs. „Das ist ein krönender Abschluss des Jahres.“ Denn der Besatz an Sozialwohnungen gehe zurück. Umso wichtiger sei es, dass sich die beiden Bauherren diesen Bereich zutrauen. Durch die beiden Bauprojekte werde dem Land gezeigt, „dass wir fähig sind, solche Summen zu verbauen“, ergänzt Dudda. „So haben wir auch gute Karten bei künftigen Förderungen.“