Herne. Ein Vater aus Herne fliegt bei einer Kinderporno-Fahndung auf. Auf seinem Handy gespeicherte Missbrauchs-Fotos schockieren die Familie.
Ein Familienvater aus Herne steht seit Freitag, 10. November, vor Gericht. Die Anklagevorwürfe erschüttern: Der 46-Jährige soll sich mehrfach beim sexuellen Missbrauch seiner anfangs acht Jahre alten Tochter mit seinem Smartphone fotografiert haben. Zum Prozessauftakt am Bochumer Landgericht legte der Angeklagte ein Geständnis ab. „Ich mache es kurz und bündig“, sagte der Familienvater an der Seite seines Verteidigers Egbert Schenkel. „Ja, ich habe die Bilder so erstellt. Das stimmt so.“
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Im Prozess vor der 8. Jugendschutzkammer geht es um neun sexuelle Übergriffe im Zeitraum bis Januar 2022. In der Anklage, die Staatsanwältin Rabea Noll verlas, hieß es unter anderem wörtlich: „Der Angeklagte fertigte unter Verwendung seines Mobiltelefons der Marke Samsung S20+ in der von ihm und seiner Familie bewohnten Wohnung in Herne Bilddateien, die den sexuellen Missbrauch an seiner 2013 geborenen Tochter zeigen, wobei er die Bildaufnahmen fertigte, während er gemeinsam mit seiner Tochter in ihrem Kinderzimmer im Bett lag.“ Danach folgten detaillierte Beschreibungen, welche Handlungen auf den (20-stellig durchnummerierten) insgesamt neun Bildaufnahmen zu sehen sind.
Angeklagter soll aus dem Saal entfernt werden
Dass die Missbrauchs-Fotos überhaupt in die Hände der Ermittler gelangt sind, lag an einer vorherigen Wohnungsdurchsuchung wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie. Im Zuge dessen war das Smartphone des Herners beschlagnahmt und anschließend insbesondere die von ihm darauf abgelegten Fotos unter die Lupe genommen worden. Mit dem für die Familie erschütternden Ergebnis, dass es sich bei dem auf neun Bildern abgelichteten Missbrauchs-Opfer offenbar um die Tochter (heute zehn Jahre alt) des Angeklagten handelt. Daraufhin wurde der Familienvater schließlich im Mai festgenommen und sitzt seitdem durchweg in U-Haft.
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Die Anklage lautet auf sexuellen Missbrauch von Kindern und Schutzbefohlenen, außerdem auf Herstellen kinderpornografischer Inhalte. Dem Familienvater droht eine empfindliche Haftstrafe. Die Mutter des Mädchens soll am kommenden Prozesstag (17. November) aussagen. Die Frau ist im Prozess als Nebenklägerin zugelassen worden, soll ausweislich eines ärztlichen Attestes seit Bekanntwerden der Missbrauchs-Vorwürfe psychisch schwer angeschlagen sein. Ihr Herner Anwalt Ingo Benninghoven beantragte, für die Dauer der Zeugenvernehmung der Mutter den Angeklagten aus dem Saal zu entfernen. Die Richter wollen über den Vorstoß noch entscheiden. Für den Prozess sind noch vier weitere Verhandlungstage bis zum 7. Dezember anberaumt.