Herne. Woran erkennt man, dass sich in Herne die Freibadsaison ihrem Ende nähert? Wenn Hunde ins Südpool-Becken springen. Nun war es wieder so weit.
Es ist schon fast eine kleine Tradition: Zum Abschluss der Freibad-Saison dürfen Hunde in die Schwimmbecken des Herner Südpools springen und im Wasser planschen, auch die Liegewiese verwandelt sich in ein Spielparadies für große und kleine Vierbeiner.
Ein Höhepunkt des Hundeschwimmens ist das Unterwasser-Fotoshooting. Im hinteren Teil des großen Beckens werden die Unterwasser-Aufnahmen von einer Fotografin und einem Assistenten gemacht, so Veronika Bahn, Mitarbeiterin des Aktionstandes. Für das Shooting ziehen die Fotografin und der Assistent einen speziellen Trockenanzug an, um mehrere Stunden im Wasser fotografieren zu können. Am Ende des 20-minütigen Shootings können die Zweibeiner drei digitale Bilder „ihres“ Vierbeiners mit nach Hause nehmen. Das Angebot wird offensichtlich gut angenommen, am Samstag sind nur noch zwei Termine verfügbar. Das Shooting und die drei entstandenen Bilder kosten 50 Euro - die ungewöhnlichen Motive sind begehrt.
Mehr Hunde als Badegäste am Samstag im Südpool
Für das Hundeschwimmen seien nicht viele Vorbereitungen nötig, so Thomas Kaiser von der Herner Bädergesellschaft. Schon seit zwei Wochen werde in den Außenbecken kein Chlor mehr hinzugefügt. So könnten Hunde dort bedenkenlos baden. Ansonsten bleibe alles so, wie es ist. Der normale Badebetrieb im Hallenbad des Südpools läuft während Hundeschwimmens weiter, die Badegäste drinnen können den tierischen Gästen draußen beim Planschen zusehen. Kaiser ist am Samstagmorgen von der Besucheranzahl überrascht: „Mehr Hunde als Badegäste.“
Zwei der vielen vierbeinigen Besucherinnen sind Belia und Kassandra aus Herten. Die beiden ungarischen Jagdhunde spielen nach dem kühlen Bad auf der großen Wiese mit anderen Hunden. Ihre Besitzer Sarah Florian und Achim Goeke waren schon bei vielen solcher Veranstaltungen mit ihren beiden Hündinnen und sind positiv überrascht: Die Hunde hätten im Südpool eine große Fläche zum Austoben, und der Eintrittspreis wäre nicht so hoch wie in anderen Freibädern. Für Goekes ist es außerdem wichtig, dass die Hündinnen neue Sozialkontakte aufnehmen. Derweil spielten die beiden mit einem neuen Spiel-Kameraden mit dem Ball.
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Nicht alle Aufeinandertreffen der fremden Hunde verlaufen im Freibad problemlos: Einige Hunde verstehen sich nicht so gut. Umso glücklicher sind die Besitzer von Belia und Kassandra, dass bis jetzt alles glatt lief. Auch Menschen ohne Hund besuchen das Hundeschwimmen gerne. Ganz ohne Hund besuchen Friedhelm und Silvia aus Herne das Ereignis jedes Jahr. „Ich liebe einfach Hunde“, sagt Silvia. Mit ihren vier anderen Freunden, die sie schon seit der Schulzeit kennen, sitzen sie am Beckenrand, erraten Hunderassen und kommen mit dem ein oder anderen Besitzer ins Gespräch. Das befreundete Ehepaar Christa und Günther ist mit Hund Coco dabei. Zusammen nutzen alle die Veranstaltung, um Hunden beim Baden zuzuschauen und in alten Zeiten zu schwelgen.
Erlös geht an die Arche
Auch Organisatorin Tatjana Schüle ist mit ihrer tierischen Begleitung vor Ort. Sie ist ebenfalls begeistert, wie gut das Angebot für das Hundeschwimmen angenommen wird. „Der Ansturm ist sehr groß“, so Schüle. Pro Pfote nimmt der Südpool 50 Cent. Der Erlös wird vollständig an die Arche Herne und Wanne-Eickel gespendet. Bereits vergangene Woche mietete ein Verein die Fläche des Freibades für seine Hunde. Auch für die kommende Woche gebe es eine weitere Anmeldung für eine geschlossene Gesellschaft, erzählt Kaiser. Wer es an diesem Wochenende nicht geschafft hat, das Hundeschwimmen zu besuchen, hat am 28. und 29. Oktober erneut die Möglichkeit. Dann findet wieder ein öffentliches Hundeschwimmen im Herner Südpool statt, um die Freibad-Saison endgültig zu verabschieden.