Herne. In Herne entsteht das erste Quartiersparkhaus. Auch Anwohnern dürfen dann auf den neuen Parkplätzen stehen. Wo das Parkhaus gebaut wird.

  • In Herne wird bald das erste Quartiersparkhaus gebaut.
  • Das Parkhaus soll den Parkdruck in dem Viertel senken.
  • Es gibt 160 Plätze.

Der Parkdruck in den Herner Stadtteilen steigt. Anwohnerinnen und Anwohner finden kaum einen Parkplatz. Wenn dann noch ein Unternehmen mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dem Viertel angesiedelt ist, wird’s richtig eng. Mit Quartiersparkhäusern soll diese Situation entschärft werden. Das Erste dieser Art entsteht nun an der Langforthstraße in Horsthausen. Gebaut wird das Parkhaus auf dem Areal der Wewole-Stiftung. Das Besondere an diesem Parkhaus: Es steht sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wewole zur Verfügung als auch den Menschen im Stadtteil. Und viel mehr noch: Auch der Circus Schnick-Schnack, der seinen Standort an der Grundschule Jürgens Hof hat, wird das Parkhaus an besonderen Ereignissen – wie beispielsweise der Zeltwoche – nutzen können.

Durch das Quartiersparkhaus soll es mehr Lebensqualität im Quartier geben, sagt Stadtrat Karlheinz Friedrichs bei der Vorstellung des Parkhauses. Das sei gerade in dichtbesiedelten Städten wie Herne wichtig. „Es ist sinnvoll, die vielen Pkw weg von den Straßen zu holen, um wieder mehr Platz für spielende Kinder zu schaffen“, so der Stadtrat. Das sei wichtig, denn: In Herne gebe es 100.000 angemeldete Pkw – bei 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Neues Parkhaus soll Entspannung für Anwohnerinnen und Anwohner bringen

Mit dem neuen Parkhaus mache sich die Wewole ihre Verantwortung fürs Quartier bewusst, so Friedrichs. Denn wenn die Fahrzeuge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Straßen ins Parkhaus verschwinden, gebe es deutliche Entspannung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Vor allem während der Hauptverkehrszeiten sei auf der Langforthstraße immer jeder Menge los, bestätigt Rochus Wellenbrock, Vorstandsvorsitzender der Wewole-Stiftung. Durch das Parkhaus werde das Quartier „erheblich“ entlastet, sagt er. An den Wewole-Standort kämen täglich 650 Menschen, „die sollen nicht zur Last fallen“.

Das Parkhaus soll neben normalen Stellplätzen auch Ladepunkte für E-Autos erhalten. 160 Fahrzeuge sollen dort insgesamt Platz finden. Eine genaue Aufteilung, wie viele Parkplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wie viele für die Anwohnerinnen und Anwohner zur Verfügung stehen werden, stehe noch nicht fest.

Rochus Wellenbrock, Vorstandsvorsitzender der Wewole-Stiftung, stellte die Pläne für das neue Parkhaus vor. Vorne: Stadtrat Karlheinz Friedrichs.
Rochus Wellenbrock, Vorstandsvorsitzender der Wewole-Stiftung, stellte die Pläne für das neue Parkhaus vor. Vorne: Stadtrat Karlheinz Friedrichs. © Stadt Herne | Frank Dieper

Angeboten werde unter anderem ein Monatstarif, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Und wie teuer wird so ein Platz sein? „Wir werden die Parkplätze zu ortsüblichen Preisen anbieten“, sagt Wellenbrock.

Neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung

Mit dem neuen Parkhaus werden auch neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen. So sollen unter anderem Menschen im Pförtnerhäuschen am Eingang des Parkhauses eingesetzt werden, die dann beim Bezahlen, an der Schranke oder den Ladesäulen helfen, wenn es Probleme gibt.

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Die Zufahrt zu dem Parkhaus, das 24 Stunden geöffnet sein wird, soll über die Langforthstraße erfolgen. Es werde ähnlich aussehen wie das Parkhaus am EvK – baugleich sei es aber nicht. Es gebe mit dem Erdgeschoss vier Etagen, die obere werde nicht überdacht sein. Auch das Treppenhaus werde offen bleiben. „Wir wollen keine Angsträume schaffen“, so Wellenbrock.

Und wann sollen die ersten Autos dort parken können? Der Bauantrag wurde nun eingereicht. Die Umsetzungsplanung starte jetzt, sagt Wellenbrock. Wann genau mit den Arbeiten begonnen werde, könne er noch nicht sagen. Aber so viel: „Im nächsten Jahr kann es in den Betrieb gehen.“ Er geht von einer Bauzeit von sechs bis neun Monaten aus. Investieren werde die Wewole einen siebenstelligen Betrag. Das Geld setze die Stiftung mit gutem Gewissen ein, sagt er. „Denn damit werden wir unserer Rolle in der Stadtgesellschaft gerecht.“