Herne. Die Zahl der Autos auf Herner Straßen nimmt trotz vereinbarter Verkehrswende ständig zu. Wie eine Partei dem steigenden Parkdruck begegnen will.

Die FDP meldet dringenden Handlungsbedarf an: Aufgrund von zugeparkten Straßen und der nach wie vor ständig zunehmenden Zahl der Kraftfahrzeuge in Herne regt die Ratsgruppe die Errichtung von „Quartiersparkhäusern“ an. In einem Antrag für die Sitzung des Rates am Dienstag, 25. April, schlägt die FDP vor, dass die Verwaltung mit der Erstellung eines entsprechenden Konzepts beauftragt werden solle.

„Dringender Handlungsbedarf“: Thomas Bloch (48), Stadtverordneter und Parteichef der FDP in Herne.
„Dringender Handlungsbedarf“: Thomas Bloch (48), Stadtverordneter und Parteichef der FDP in Herne. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein „großer Teil der städtischen Straßen“ werde mit Autos sowie an den Wochenenden auch teilweise mit Lkw oder einzeln abgestellten Anhängern zugeparkt, berichtet FDP-Stadtverordneter Thomas Bloch. Es sei trotz aller Bemühungen nicht zu erwarten, dass sich auf absehbare Zeit die Anzahl der im öffentlichen Raum abgestellten Fahrzeuge deutlich reduzieren werde. In vielen Haushalten gebe es bereits mehr als zwei Pkw, jedoch kaum oder keine Abstellmöglichkeiten auf dem eigenen Grundstück oder in einer Garage.

Hintergrund: Die Zahl der zugelassenen privaten und gewerblichen Fahrzeuge hat in Herne 2022 nach Angaben der Stadt erneut zugenommen, und zwar um 1437 auf insgesamt 97.651. Wenn sich dieser seit Jahren zu beobachtende Trend fortsetzt, wird Herne im Jahr 2024 die magische Grenze von 100.000 Zulassungen überschreiten.

+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++

Herner mit Machete angegriffen: „Schlimmer als Sterben“
Autoposer bei Decathlon Herne: Lässt sich Parkplatz sperren?
„Eickeler Altstadtfest“: Drei Tage Party mit Musik

Das Abstellen der Autos führe auf manchen Straßen zu riskanten Situationen und zahlreichen Problemen, insbesondere auch für den Radverkehr, Busse, Müllwagen und Lieferverkehre, so die FDP in ihrem Antrag. Quartiersparkhäuser könnten zur Verbesserung der Situation beitragen. In anderen Städten wie Bochum gebe es dazu bereits verschiedene Ansätze. Angesichts der leeren städtischen Kasse müssten in Herne für eine Umsetzung dieses Ansatzes allerdings „andere Partner“ ins Boot geholt werden, betont Bloch.

Seine düstere Prognose: „Wenn das Problem nicht angegangen wird, riskieren wir, dass es in absehbarer Zeit Straßen gibt, die auch von Rettungsfahrzeugen der Feuerwehr nicht mehr befahren werden können. Und das könnte denn schlimm ausgehen.“ loc